Hall/Thaur
"Randthema": Müll in den Gemeinden

Der Bauer meint, das sei eine Blockade, damit die Leute nicht über das Feld gehen. Für den Anrainer ist es eine "Ökoschande". Die Ärztekammer – Besitzer des Grundstücks – will jetzt, dass der Bauer den Müll wegräumt. | Foto: privat
2Bilder
  • Der Bauer meint, das sei eine Blockade, damit die Leute nicht über das Feld gehen. Für den Anrainer ist es eine "Ökoschande". Die Ärztekammer – Besitzer des Grundstücks – will jetzt, dass der Bauer den Müll wegräumt.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Am Rande der Gemeinden wird gerne Müll abgelagert. Der nächste Schauplatz: Thaurer Felder.

HALL/THAUR. Erst vor einer Woche sorgte eine Mülldeponie in Ampass für Aufruhr, schon steht der nächste Müllskandal vor der Tür. Im Gemeindegebiet von Hall – an der Grenze zu Thaur – gibt es auf einer Anbaufläche abgelagerten Agrarmüll. Ein Anrainer ist nach Jahren der Kragen geplatzt. Er meint: "Das ist ein Gräuel. Der Müll liegt sicher schon zehn Jahre hier." 

Haben Sie auch ein gravierendes Müllproblem auf Ihren Spazierwegen?

"Ist eine Blockade"

Am Ende des Burgfriedens befindet sich das Feld, welches gemeint ist. Jahrelang rostete auch ein abgemeldetes Auto vor sich hin. Das wurde vor einiger Zeit entfernt, der restliche Müll ist aber geblieben. Besitzer des Feldes ist die Tiroler Ärztekammer, die es weiterverpachtet hat. Der Pächter – ein Thaurer Bauer – bewirtschaftet den Acker schon seit über vierzig Jahren, wie er am Telefon erklärt. Müll sei das auch keiner, wie er versichert. Schließlich ginge es ihm darum, die Leute davon abzuhalten, quer über die Felder zu gehen. Deshalb errichtete er diese "Blockade". Er stellte einige Holzkästen ab und die zwei "Blochn", die noch verwendbar sind. "Aber die bringe ich am Ende des Sommers weg, wenn sie nicht mehr benutzt werden können."
Das Bild, das sich aber zeigt: Die "Blochn" sind bewachsen, in der Erde versunken und mit Moos überzogen. Eigentlich sind diese Plastikplanen dafür gedacht, das junge Gemüse auf dem Feld vor dem Frost zu schützen. So können Bauern schon zu dieser Jahreszeit Radieschen und Co. aussäen, ohne dass sie vom Winter überrascht werden. Wenn jedoch diese Plastikplanen beschädigt sind, müssen sie entfernt werden, sonst werden sie vom Wind davongetragen. "Ich hebe sie auf, um anderswo die Löcher zu flicken", wie der Bauer meint. Auch er sieht sich falsch verstanden, schließlich versucht er nur seine Felder zu schützen. Hunde bereiten ihm viel Ärger. Ihre Besitzer hinterlassen den Kot in den Feldern, die Hundekrallen machen Löcher in die Plastikplanen und auch in der Böschung, am Rande des Feldes, deponieren Leute ihren Müll. "Das ist aber nicht von mir."

"Müll muss weg"

Währenddessen hat sich auch die Ärztekammer eingeschaltet. Die Fläche gehöre tatsächlich ihr, aber von diesem Problem habe man bisher noch nicht gehört. Vor Ort wird aber klar: Dieser Zustand kann so nicht beibehalten werden und der Müll muss entfernt werden. Man werde sich mit dem Bauern in Verbindung setzen.

Der Bauer meint, das sei eine Blockade, damit die Leute nicht über das Feld gehen. Für den Anrainer ist es eine "Ökoschande". Die Ärztekammer – Besitzer des Grundstücks – will jetzt, dass der Bauer den Müll wegräumt. | Foto: privat
Foto: privat
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.