Sensation: Bulldoggfledermaus in der Martinswand bei Zirl entdeckt!

Foto: Dietmar Nill
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IBK/ZIRL (BB). Die Sensation im Jahr der Biodiversität ist perfekt: Innsbrucker Biologen des Umweltbüros Ecotone entdecken eine neue Tierart für Österreich. Im Zuge von Ultraschallaufnahmen in der „Kaiser-Maximiliansgrotte“ in der Martinswand wurden von Michael Dobner die typischen Rufe eines jagenden Tieres aufgezeichnet. „Die Fledermaus flog mehrfach an mir vorbei, so gelangen mir gute Aufnahmen ihrer Ortungsrufe. Obwohl ich sofort erkannte, dass diese Rufe zu keiner österreichischen Fledermausart passen können, erbrachte erst die
anschließende Analyse das eindeutige Ergebnis“, erklärt Dobner. Die Rufe wurden von Experten der Weltnaturschutzunion IUCN in den letzten Tagen bestätigt. „Eine echte Sensation“, freut sich auch Kollege Anton Vorauer, der Fledermausschutzbeauftragte Tirols. „Auch der Fundort passt nicht schlecht zum Kaiser Max, der die Tiroler Naturschätze ja offenbar besonders geliebt hat
und sich wegen der Tiroler Fauna gerne hier aufhielt“. Untersuchungen sollten nun klären, ob es sich bei dem Exemplar der Bulldoggfledermaus um ein Einzeltier handelt, oder sich diese Tierart in Tirol auch fortpflanzt.

Österreichs Fledermausfauna ist sehr artenreich. Insgesamt sind bislang 26 Fledermausarten, aus Tirol immerhin 23 Arten bekannt geworden. Im Rahmen eines Tiroler Fledermausschutzprojektes werden für bedrohte Fledermausarten eigene Schutzprojekte umgesetzt. Die nunmehr neu nachgewiesene Bulldoggfledermaus ergänzt das Artenspektrum der Fledermausfauna des Landes. Sie zählt zu den größten Fledermäusen mit über 40 cm Flügelspannweite und kommt vor allem im Mittelmeerraum vor. Sie ist im Rahmen der Fauna-Flora-
Habitatrichtlinie im Anhang 4 geschützt. Einzeltiere der Art wurden auch in der Nordschweiz und ausnahmsweise in Süddeutschland gefunden.

Der Tiroler Nachweis an der Martinswand weist immerhin einige Elemente des typischen Bulldoggfledermauslebensraumes auf: hohe Felsen, wärmebegünstigte Lage, artenreiche Laub- und Mischwälder. „ Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Art im Tiroler Oberinntal an einigen Stellen vorkommt und sich hier auch fortpflanzt“ erklärt Michael Dobner, der den ersten Österreichischen Nachweis erbracht hat.
Anton Vorauer, Fledermausbeauftragter aus Tirol, ergänzt: „Der Nachweis der Bulldoggfledermaus am Ende des Jahres der Biodiversität erinnert uns wiederum daran, dass auch hier in Österreich immer wieder mit Sensationen zu rechnen ist. Die Fauna und Flora unseres Landes birgt immer wieder Überraschungen und fordert unser Engagement, um sie aureichend zu schützen“. Nun sei es wichtig, zu klären, ob es sich bei dem Individuum der Bulldoggfledermaus nur um einen Irrgast handelte oder sich in Tirol auch Fortpflanzungsquartiere der Art befinden.
Der erste gesicherte Ruf dieser Fledermausart kann auf www.ecotone.at/news angehört werden. Die Ultraschallrufe wurden mittels Detektor aufgezeichnet, im Labor bestimmt und ausgewertet. Zur Absicherung wurden die Rufe auch mit Experten der Weltnaturschutzunion IUCN, ausgetauscht.

Weitere Infos und auch Rufe der Bulldoggfledermaus sind auch hier abzuhören:
http://www.ecotone.at/News_01.php

www.ecotone.at
www.fledermausschutz.at
www.4hour.cc

Foto: Dietmar Nill
Foto: Dietmar Nill
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