Alternative zum gewöhnlichen Pfegedienst
Startschuss für die erste Tiroler Demenz-WG

Die Demenz-WG ist ein Pilotprojekt von den Johanniter Tirol mit dem Ziel einer kontinuierlichen Ausweitung.
  • Die Demenz-WG ist ein Pilotprojekt von den Johanniter Tirol mit dem Ziel einer kontinuierlichen Ausweitung.
  • hochgeladen von Michael Kendlbacher

Die Johanniter Tirol und das BetreuerTeam eröffneten kürzlich die erste Tiroler Demenz-Wohngemeinschaft in Volders.

VOLDERS. Mitten im Zentrum haben Menschen, die an Demenz erkrankt sind, ein Zuhause gefunden. Die neuinstallierte Demenz-Wohngemeinschaft beim MPreis-Gebäude ist ein gutes Beispiel dafür, dass Altersheim oder die private Pflege nicht immer die ersten Optionen sein müssen. Eine Demenz-Wohngemeinschaft bietet genauso ein sicheres Zuhause für Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen. Der große Vorteil: Man ist nicht alleine mit der Erkrankung. „Wir haben in Volders perfekt geeignete Räumlichkeiten für die ersten Tiroler Demenz-Wohngemeinschaften gefunden und freuen uns, dieses Pilotprojekt gemeinsam mit dem `BetreuerTeam` starten zu können", so Johanniter-Geschäftsführer Franz Bittersam.

24-Stunden-Betreuung

Die Wohngemeinschaften setzen sich aus jeweils zwei Personen zusammen, die sich gemeinsam eine Wohnung teilen. Die barrierefreie WG besteht aus zwei Zimmern, einer Küche mit Essplatz, Sanitärräumen und einem Wohnraum für eine 24-Stunden-Betreuungskraft. Drei dieser Wohngemeinschaften stehen für die Betreuung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen zur Verfügung, ergänzt durch einen großräumigen und lichtdurchfluteten gemeinsamen Aufenthaltsbereich für alle Bewohner. Ausgerichtet sind die Wohnungen für Personen, die persönlich als auch aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit für eine 24-Stunden-Betreuung haben bzw. in Anspruch nehmen können, obwohl sie es dringend benötigen. Darüber hinaus richtet sich das Angebot an Personen, die Wert auf professionelle Unterstützung aus einer Hand legen und besonders wegen einer demenziellen Erkrankung bestmöglich betreut werden möchten. Die Kosten muss jeder Bewohner selbst übernehmen und werden individuell auf die jeweilige Person abgestimmt. Abhängig von der individuellen Pflegegeldstufe, dem Einkommen und etwaiger Förderungen, heißt es. Die Kosten für die 24-Stunden-Betreuung belasten nicht mehr nur eine Person, sondern werden durch zwei Personen geteilt. Bei Bedarf gibt es Kontakt zu anderen Mitbewohnern, sofern dieser gewünscht ist. Vorbeugend wird damit der Vereinsamung entgegengetreten und die Kommunikation in einer Gruppe auch sprachlich ermöglicht, betonen die Betreiber. In Kooperation mit der Vermittlungsagentur „BetreuerTeam“ werden langjährig erfahrene PersonenbetreuerInnen aus der Slowakei speziell für die Betreuung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen von den diplomierten Pflegekräften der Johanniter Tirol geschult. Pro Wohngemeinschaft für jeweils zwei Personen steht eine 24-Stunden-Betreuungskraft zur Verfügung. Der Wechsel der Betreuungspersonen soll im Zwei-Wochen-Rhythmus erfolgen.

Beste Lage im Zentrum

Die Wohnungen befinden sich in zentraler Lage, mit naheliegender Parkanlage und Einkaufsmöglichkeiten. Die Plätze in der WG werden angemietet, das persönliche Eigentum (Wohnung, Haus) kann dadurch erhalten bleiben. Die Auswahl der Bewohnerinnen und Bewohner erfolgt durch die gemeinsame, fachkundige Expertise aufgrund von medizinischen Unterlagen, Befunden und persönlichen Gesprächen. „Die Johanniter Tirol betreten mit diesem Kooperationsprojekt Neuland, dessen sind wir uns bewusst. Aus den Erfahrungen und nach entsprechender positiver Evaluierung streben wir danach, dieses Pilotprojekt weiter auszubauen und in ganz Tirol weiter anzubieten“, so Bittersam abschließend.

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