Volders wird durchmassiert

Foto: Heimatbühne Volders

Anzüglichkeiten im Fernsehen reißen ja keinen mehr vom Hocker. Wen sie jedoch von im Ort bekannten Mitgliedern der „Heimatbühne Volders“ serviert werden, ist’s natürlich spannender. Kein Wunder daher, dass sich bei der Premiere von „Massage? Massage!“ der Saal Volders gut gefüllt präsentierte.

VOLDERS. Ein Massagesalon, in welchem mit und ohne Krankenschein Kunden betreut werden, wirbt mit dem Namen SALEBA, zusammengesetzt aus je zwei Anfangsbuchstaben der Namen von Sabrina, Lena & Barbara – Frauen aus den unterschiedlichsten Milieus, die alle ihre Kassa aufbessern wollen. Die auftauchenden Patienten mit Rückenproblemen mutieren im Verlauf der Geschichte teils zu Kunden, die einer „Spezialbehandlung“ den Vorzug geben. Spielleiter Gerhard Marko hat in der Komödie von Erika Kainberger-Kapeller im 10-köpfigen Ensemble die Rollen gut verteilt und in drei gefälligen Akten ohne Umschweife die Story rasant erzählt. Karolina Klausner ist die temperamentvolle Sabrina, Gerhard Marko ihr eifersüchtiger Mann Jonathan. Julia Troppmair mimt glaubwürdig die Ex-Hure Lena und transportiert überzeugend diese Mischung aus Angst und Abgebrühtheit professioneller Damen. Kristin Klingenschmid nimmt man die naive Theologiestudentin gerne ab, die sich nach und nach in den jungen Pfarrer verknallt. Martine Rass ist die Patientin Conny, die auch mit einem Nebenverdienst liebäugelt, Hermann Schmadl verwirklicht recht authentisch den Spießbürger, der gerne anonym seinen erotischen Wünschen nachkommen will. Die Stars des Abends sind zweifellos Josef Klausner als vom Stress zum Genießer sich wandelnder Manager und Christoph Marko als Pfarrer Pater August, der vor seiner „Erleuchtung“ im Hinterzimmer noch die Hosen voll hat und gegen Schluss gar eine Gruppenbeichte kreiert. Alfred Krismer lässt ordentlich und gekonnt den Wiener Zuhälter raushängen, verfolgt von der „Undercover-Agentin“ Mia Maier alias Maria Posch. Für den gelungenen Bühnenbau sorgte ein mehrköpfiges Team um Gerhard Marko.

Liebhaber deftiger Unterhaltung und ohne prüde Vorsätze kommen hier voll auf ihre Rechnung, da bleibt kein Auge trocken. Was allerdings Kinder in dieser Vorstellung verloren haben – diese Frage darf in einer Gesellschaft, die mehrheitlich in einem frohen „Grüß-Gott“ die regionale Wunderwaffe gegen das Böse zu besitzen glaubt, wohl gestellt werden.

Weitere Termine: 8., 9., 16. und 17. April

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