Wortreiche Eröffnung und glanzvolle Premiere bei den Festwochen der Alten Musik

Alesssandro De Marchi und GF Christa Redik | Foto: Ilic
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Die 37. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik – das Festival steht heuer unter dem Motto "Aufbruch" – wurde am Mittwoch im Schloss Ambras feierlich und ein wenig zu wortreich eröffnet. Gleich am Eröffnungstag wurde mit der Premiere der Mozart-Oper "La clemenza di Tito" ein musikalischer Meilenstein gesetzt.
Der Prominenz voran konnte Geschäftsführerin Christa Redik Bundespräsident Heinz Fischer mit Gattin Margit begrüßen. Fischer kritisierte indirekt in seiner Eröffnungsrede den Umgang mit Asylwerbern und die Asylpolitik der Regierung. Zum Festivalmotto meinte das Staatsoberhaupt: "Die Thematik 'Aufbruch' ist wohl ein Schlüsselbegriff für gute Kunst."
Die Festrede – verfasst vom Schriftsteller Karl Markus Gauß –  beinhaltete ebenfalls eine philosophische Abhandlung zum Thema "Aufbruch". Vorgetragen wurde diese durch den Schauspieler Johann Nikolussi, Gauß war erkrankt.
Die Grußworte des Landes überbrachte LH Günther Platter. "Tirol ist seit jeher ein kulturelles Zentrum, die Festwochen der alten Musik sind ein Zeugnis für die politische und kulturelle Botschaft des Landes", sagte Platter. Politisch warnte er vor zu argen Gräben während des Nationalratswahlkampfes und vor dem Verteilen von Wahlzuckerln. "Diese müssen von der Bevölkerung bezahlt werden", mahnte Platter.
Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bedankte sich neben dem Team der Festwochen auch beim Publikum für die Treue und prognostizierte: "Innsbruck wird bis 25. August einen musikalischen Aufbruch erleben."
Für den musikalischen Leiter, Alessandro De Marchi, ist es "ein Genuss, in einem Land zu arbeiten, wo die Kultur so einen hohen Stellenwert hat."

Mozarts Krönungsoper zur Premiere

Und welchen Genuss das Publikum bei der Premiere zu Mozarts Oper "La clemenza di Tito" hatte, bewies es eindrucksvoll durch großen Jubel und minutenlangen Applaus am Mittwochabend am Tiroler Landestheater. Es war ein Opernabend der Weltklasse ohne Makel. Zuerst zur Musik: Chor und Orchester der Academia Montis Regalis standen unter der musikalischen Leitung von Alessandro De Marchi. Und vom ersten Ton der Ouvertüre an war klar, heute wird es musikalisch ein besonderer Abend. Höchst motivierte MusikerInnen, durch die erhöhte Position des Orchesters ein traumhaft schönes Klangbild, spannende, akzentuierte Tempi und Dynamik und in den schnellen Passagen ein geradezu sprühender Mozart begeisterten. Weltklasse auch das Ensemble: Carlo Allemano als Tito, Nina Bernsteiner als Vitellia, Kate Aldrich als Sesto, Ann-Beth Solvang als Annio, die Servilia sang Dana Marbach und den Publio gab Marcell Bakonyi.
Die Bühne – es dominierte ein Riesenstuhl als Thron – passte perfekt zur stimmigen Inszenierung und auch die Kostüme ließen keine Wünsche offen. Bravo!

Restkarten für 9. und 11. August gibt es noch unter www.altemusik.at

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