Burghof: Gemeinderatsappell an den Abtrat des Stiftes Wilten für Bäcker Ruetz

Der Kemater Gemeinderat traf sich am Donnerstagabend zu einer "Causa Burghof-Sondersitzung" und kam zu einer einstimmigen Empfehlung.
4Bilder
  • Der Kemater Gemeinderat traf sich am Donnerstagabend zu einer "Causa Burghof-Sondersitzung" und kam zu einer einstimmigen Empfehlung.
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Über die Neuverpachtung des Burghofs samt ca. 27 ha Grundfläche wurde bereits berichtet. Neben der Fa. Tiroler Backhaus Gmbh von Christian Ruetz aus Kematen hat sich auch Josef Norz ("Schotthof-Gemüsebauer aus Thaur) um den Zuschlag beworben. Die Tatsache, dass es mit dem Thaurer Bauern bereits einen mündlichen Vorvertrag gibt, hielt den Gemeinderat der Melachgemeinde – der den ortsansässigen Unternehmer präferiert – nicht davon ab, in einer einstimmig verabschiedeten Resolution an den Abtrat zu appellieren.

"In der Kemater Bevölkerung herrscht große Sorge, wenn weitere 27 Hektar dem Intensivgemüseanbau mit all seinen Begleiterscheinungen wie z.B. dem massiven Einsatz von Düngemitteln etc. im Wohngebiet – und vor allem im Nahbereich von Schule und Kindergarten gewidmet würden", so Bürgermeister Rudolf Häusler, der erneut klargestellt wissen will, dass sich dies nicht gegen die Person des "Schotthof"-Bauern richtet. Josef Norz sei schließlich bereits ein sehr guter Pächter von Grundflächen in Kematen. "Diesen Befürchtungen muss der Gemeinderat aber Rechnung tragen und alles daransetzen, um dem Bäcker Ruetz als neuen Pächter den Vorzug zu geben.

Detaillierte Begründung
Der Gemeinderat macht in einer detaillierten Begründung folgende Punkte namhaft:

* Eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft im Sinne der Nachhaltigkeit würde vom Bäcker Ruetz gewährleistet

* Währung der Wohn- und Lebensqualität der Kemater Bevölkerung

* Qualitativ hochwertiges ökologisches und wirtschaftliches Nutzungskonzept mit einer biologischen Landwirtschaft – Getreideanbau und Milchwirtschaft in Wechselwirkung

* Vermeidung einer möglichen Verkehrsproblematik

* Die regionale Mittelschule (bis zu Beginn des Schuljahrs 2011/2012 Hauptschule Kematen; die Red.), die Volksschule und der Kindergarten liegen im unmittelbaren Nahbereich und die Kinder erleben so, wie ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen umgesetzt wird. Ein allfälliger Bildungsauftrag wird mit diesem Projekt vorbildhaft wahrgenommen.

* Nach derzeitigem Informationsstand des Gemeinderates würde es sich um ein wirtschaftlich besseres Angebot der Fa. Tiroler Backhaus GmbH handeln

Schlusssatz der "detaillierten Begründung": "Wir bitten daher den Abtrat diese Überlegungen im Sinne der christlichen Grundsätze im Umgang und in der Nutzung von Grund und Boden und zum Wohle der Kemater Bevölkerung in seine Entscheidung am Donnerstag, dem 24.2.2011, einfließen zu lassen!"

Einen "Plan B" für den Fall, dass sich der Abtrat des Stiftes Wilten trotz aller Bemühungen für Josef Norz entscheidet, gibt es nicht, so Bgm. Rudolf Häusler. Allenfalls sei in diesem Fall daran gedacht, großräumig "Schutzzonen" einzurichten. Auch Mag. Manfred Jordan ("Gemeinsam für Kematen" bekräftigdie Hoffnung, keine derartigen Überlegungen anstellen zu müssen. "Schließlich handelt es sich beim Bäcker Ruetz eindeutig um ein qualitativ höherwertiges Angebot, das vom Gemeinderat im Interesse der Kemater Bürger empfohlen wird!"

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.