Aufregung um Postenbesetzung der Glungezerbahn
GR Angerer: „Was hat das noch mit Demokratie zu tun?"

Die Wahl zur Geschäftsführung der Glungezerbahn sorgte bei der letzten Gemeinderatssitzung in Tulfes für heftige Diskussionen.  | Foto: Kendlbacher
  • Die Wahl zur Geschäftsführung der Glungezerbahn sorgte bei der letzten Gemeinderatssitzung in Tulfes für heftige Diskussionen.
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Die Bestellung des neuen Geschäftsführers der Glungezerbahn wird zum großen Wahlkampftheater in Tulfes.

TULFES. Bei den jüngsten Gemeinderatssitzungen in Tulfes ging es wieder rund. Für viel Aufregung sorgte die Wahl des neuen Geschäftsführers der Glungezerbahn. Aktuell verantwortet GF Walter Höllwarth die Geschicke, sein Vertrag läuft mit 30. September 2022 aus, danach folgt die Pension. GR Angerer hatte sich im Vorfeld mit anderen Gemeinderäten dafür ausgesprochen, dass man diese Wahl bis nach den Gemeinderatswahlen verschiebt, da noch genügend Zeit bleibt und der neue Gemeindevorstand im Vorstand der Glungezerbahn verankert werden soll. (Die Gemeinde ist zu 2/3 Eigentümer.) Allerdings war dieser Punkt nicht im Vertrag vom Bürgermeister angeführt, betont Angerer und kritisiert die weitere Vorgehensweise. Die Abstimmung verlief gegen Bgm. Wegscheider, da sich zwei Gemeinderäte aus der eigenen Fraktion enthalten haben. Bei einer weiteren Sitzung am 17. Dezember berichtete Bgm. Wegscheider beim Punkt Allfälliges, dass GF Höllwarth sofort kündigen werde und ein Bankdirektor den zukünftigen Kredit für die Talabfahrt verweigere, weil der Gemeinderat nicht mehrheitlich für den neuen Geschäftsführer gestimmt hat. Im Anschluss erhielten alle Gemeinderäte eine Einladung für eine erneute Sitzung am 23. Dezember, mit dem Thema „Bestellung des Postens für den Geschäftsführer der Glungezerbahn". „Was hat das noch mit Demokratie zu tun? Der Bürgermeister lässt so lange abstimmen, bis ihm das Ergebnis passt", ärgert sich GR Angerer (FPÖ).

Vizebürgermeister verärgert

Auch Vizebürgermeister Mario Pfitscher (Team Tulfes) hätte die Wahl des neuen Geschäftsführers lieber nach den Gemeinderatswahlen gesehen, da der neue Gemeinderat künftig mit der Bahn zusammenarbeiten muss. „Mein Ansinnen war, dass auch die Gemeinde zumindest einen Aufsichtsrat bzw. ein Kontrollorgan installiert. Mein Antrag für eine Verschiebung der Wahl nach den Gemeinderatswahlen ist mehrheitlich beschlossen worden. Daraufhin hat der Bürgermeister kurz vor Weihnachten noch einmal eine Sitzung einberufen mit der Bestellung des Geschäftsführers als einzigen Punkt", ärgert sich Pfitscher und ergänzt: „Wir haben eine Woche davor abgestimmt und das demokratische Ergebnis ist zur Kenntnis zu nehmen und sollte nicht einfach abgeändert werden, weil es dem Bürgermeister nicht passt! Deswegen sind wir bei der zweiten Abstimmung aufgestanden und haben den Saal verlassen", betont Pfitscher. Als Nachfolger von Höllwarth hat man sich für Christian Höck entschieden, der sich in den letzten Jahren um die Buchhaltung der Bahn kümmerte.

„Politisches Kleingeld"

Laut Bgm. Wegscheider wurden alle Einladungsmodalitäten eingehalten. „Es tut mir wirklich leid, wenn die Gemeinderäte nicht hinterfragen, um was es geht. Bei der ersten Sitzung konnte man nicht abstimmen, weil kein Vertrag vorhanden war, daraufhin hab ich es auf die nächste Sitzung verschoben. Es gab dann eine Vorstandssitzung, wo alles Weitere besprochen wurde", so Wegscheider, der die Ansicht vertritt, dass die anderen Fraktionen jetzt kurz vor den Gemeinderatswahlen versuchen, mit der Glungezerbahn „politisches Kleingeld" zu machen und sich in die Geschäftsleitung hineinreklamieren wollten. Als Mehrheitseigentümervertreter könnte Wegscheider den Geschäftsführer selbst bestellen, jedoch wollte er diesen Punkt gemeinsam mit dem Gemeinderat diskutieren.

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