Navis: Zankapfel Volksschulen bleibt!

Schulen Infoveranstaltung 5 | Foto: Kainz

Total emotional – vielleicht sogar noch eine Spur hitziger als erwartet – gestalteten sich die Debatten zur Schulfrage, die seit eineinhalb Jahren das ganze Tal beschäftigt. Leider trägt der Streit auch das Seine zur Verschlechterung des eh schon angeknacksten Verhältnisses zwischen Inner- und Außernavis bei.

NAVIS (tk). „Das ist eine reine Infoveranstaltung, es gibt heute sicher kein Ergebnis und auch keine Abstimmung“, stellte der Ortschef gleich eingangs klar. Doch das Thema ist so brisant, dass der Gemeindesaal bis auf den letzten Platz gefüllt war, obwohl als Diskussionstermin ausgerechnet der Tag der WM-Semifinal-Begegnung zwischen Deutschland und Spanien ausgesucht wurde. Der Sachverhalt ist längst bekannt: Der noch im Widum beheimatete Kindergarten braucht mehr Raum und ebendieses Problem löste eine regelrechte Kettenreaktion aus. Man überlegt nämlich, den Kindergarten von Inner- ins Schulhaus nach Außernavis zu verlegen (dorthin musste heuer schon eine Gruppe ausweichen), im Gegenzug sollten die zwei im Tal bestehenden Volksschulen in Innernavis zusammengefasst werden. Das stößt vielen Außernavisern aber mehr als sauer auf, sie wollen „ihre“ VS St. Kathrein unbedingt erhalten wissen. Deshalb wird als zweite Variante die Unterbringung des Kindergartens in Außernavis samt Aufteilung der Volksschüler auf Inner- (1. und 2. Klasse) und Außernavis (3. und 4. Klasse) erwägt. Da beide Schulgebäude zwar sanierungsbedürftig, aber sonst in gutem Zustand sind, hat sich der Gemeinderat vor einigen Wochen mehrheitlich dafür ausgesprochen, beide vorhandenen Gebäude zu nutzen und nichts neu zu bauen. Bleibt aber noch der ebenfalls nicht unwesentliche Punkt der Finanzierbarkeit. Wie Pixner erläuterte, steht es mit den freien Mitteln der Gemeinde nicht zum Besten. Im Falle eines Kindergartens und einer gemeinsamen Schule – dann wäre auch der Abteilungsunterricht Geschichte – müsste mit Investitionen in Höhe von 1,3 Mio. Euro gerechnet werden. Teilt man die Volksschulen jedoch auf zwei Standorte auf (ebenfalls plus Adaptierung für Kindergarten in Außernavis), werden laut Kostenschätzung rund 2,1 Mio. Euro erforderlich sein.

Viel klüger ist man noch nicht
Fast ungeachtet dessen brachten die Eltern die jeweiligen Argumentationen der langen Schulwege sowie die Tatsache, dass sich die Außernaviser ohnehin schon als „Stiefkinder“ fühlen und dieser Eindruck nochmal verstärkt würde, würde man ihnen die Schule „wegnehmen“, etc. am Mittwoch nochmal in aller Deutlichkeit vor. Einig war man sich im Grunde genommen allerdings nur darin, dass das Wohl der Kinder für alle an oberster Stelle steht und man einen Schritt setzen möchte, der im Idealfall das Miteinander im Tal fördert. „Die Lösung muss in jeder Hinsicht die beste sein und noch dazu mehrere Jahrzehnte halten“, so Pixner. „Ich bin für eine faire Aufteilung im Tal.“ Das letzte Wort liegt nun beim Gemeinderat, eine endgültige Entscheidung will man im Herbst fällen.

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