„Neuer Stil soll ins Rathaus einkehren“

Bezirksblätter: Die budgetäre Lage in Hall ist sehr angespannt. Welche Sparmaßnahmen wollen Sie durchführen, damit die Stadt wieder mehr finanziellen Spielraum bekommt?
SCHRAMM-SKOFICZ:
„Als Bürgermeisterin würde ich zu allererst einen Kassasturz durchführen und anschließend mit der Unterstützung eines externen Instituts mögliche Einsparungsszenarien erstellen. Eines kann ich schon heute garantieren: Eine zusätzliche Umwälzung der finanziellen Belastung auf die HallerInnen durch z.B. Erhöhung der Müllgebühren etc. wird es bei mir nicht geben.“

Welche Initiativen wollen Sie im Bereich Renovierung der Mittelschulen und Ausbau der Kinderbetreuung ergreifen?
„Gemeinsam mit den Nachbargemeinden und den Schulen müssen wir versuchen, die bestmögliche Lösung zu finden, die für Hall auch finanzierbar ist. Sowohl bei einer Renovierung wie auch bei einem Neubau werde ich mich dafür einsetzen, dass es sich um eine nachhaltige, energieeffiziente Bauweise handelt.

Im Bereich der Kinderbetreuung setzen wir Grünen uns weiterhin dafür ein, dass langfristig ganzjährig eine ganztägige Kinderbetreuung zur Verfügung steht, die leistbar ist! Derzeit gibt es für den Ausbau von Kinderbetreuung Fördermittel von Land und Bund. Wir müssen diese Chance nutzen und versuchen, Gelder für einen weiteren Ausbau zu lukrieren.“

Welche Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Verkehrsentlastung wollen Sie umsetzen?
„Als Grüne Gemeinderätin habe ich mich in den letzten Jahren vehement für den Ausbau und die Optimierung des bestehenden Regiobusnetzes eingesetzt. Ein weiterer Ausbau muss mit den umliegenden Gemeinden verhandelt und gemeinsam finanziert werden. Und natürlich – nicht zu vergessen – der Ausbau des Radwegenetzes muss endlich realisiert werden.

Große Teile Tirols sind Luft-Sanierungsgebiet. Hier braucht es großräumige Maßnahmen, damit wir in Hall und Tirol wieder gut durchatmen können. Im Gegensatz zu den bisherigen Haller Bürgermeistern möchte ich die Haller Interessen auf Landesebene mit starker Stimme vertreten.“

Wie soll das brachliegende Areal der ehemaligen Straubkaserne genützt werden?
„Die Zukunft dieses Areals ist ein gutes Beispiel für die grundsätzliche gesellschaftspolitische Frage: Wie gehen wir mit bestehenden Grundreserven um? Alle Grundreserven blind zu verplanen und zu verbauen halte ich für den falschen Zugang. Als Bürgermeisterin würde ich alle Fraktionen einladen, gemeinsam mit einem Städteplaner die für Hall bestmögliche Lösung für eine nachhaltige Nutzung zu suchen.“

Reicht das bestehende Wohnbauprogramm aus, oder müssen in Hall zusätzliche Projekte für soziales Wohnen in Angriff genommen werden?
„Es braucht eine genaue Erhebung, wie groß der Bedarf ist, und erst dann werden wir entscheiden, ob wir weiteren, großflächigen Wohnbau benötigen. Klar ist für mich, dass leer stehende und bestehende Altbauten energieeffizient renoviert und zu leistbaren Preisen vermietet werden müssen. Auch hier gilt es, nachhaltig mit unseren Ressourcen umzugehen und an unsere künftigen Generationen zu denken.“

Wie stellen Sie sich als Bürgermeisterin die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat vor?
„Mir ist es wichtig, dass ein neues Amtsverständnis einkehrt. Als Bürgermeisterin würde ich alle Parteien stark einbinden. Ich bin davon überzeugt, dass ein konstruktives Miteinander eher zu guten Lösungen beiträgt, als die bisherige „Drüberfahr-Mentalität“. Aber nicht nur das gute Zusammenspiel mit den einzelnen Fraktionen ist mir wichtig. Auch wenn es abgedroschen klingt: Das Ohr bei den Anliegen der HallerInnen zu haben ist für mich ganz zentral.“

Bleiben Sie in der Stadtpolitik, wenn Sie nicht zur Bürgermeisterin gewählt werden?
„Seit acht Jahren setze ich mich als Gemeinderätin leidenschaftlich für die HallerInnen ein und das werde ich, sollte mir das Vertrauen für das Bürgermeisteramt nicht geschenkt werden, auch weiterhin tun.“

Was wird in Hall anders sein, wenn die Gemeinderatsperiode unter Ihrer Führung zu Ende geht?
„In den Räumen des Rathauses soll eine andere Atmosphäre und ein neuer Politikstil einkehren. Zwischen der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat, aber auch zwischen den PolitikerInnen und den Haller-Innen, soll sich die Kommunikation verbessern. Ich verstehe mich als Bürgermeisterin, die mit den Menschen regiert und nicht über sie!“

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