Suche nach Asylwerberunterkünften geht weiter

In Sistrans und  Hall sollen Containersiedlungen für Asylwerber entstehen.
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  • In Sistrans und Hall sollen Containersiedlungen für Asylwerber entstehen.
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Die SPÖ, Die ÖVP und die Grünen haben für das Bundesverfassungsgesetz über die Unterbringung von hilfs- und schutzbedürftigen Fremden gestimmt.
Zukünftig sollten die Asylwerber besser über alle Gemeinden in Österreich verteilt werden. Wenn nicht kann der Bund, auch gegen den Willen der Gemeinden, selbst Asylwerberunterkünfte errichten.
Positiv sieht das Gesetz NR Max Unterrainer (SPÖ) aus Absam: "Es war richtig das zu beschließen. Schon die Ankündigung über das neue Gesetz führt dazu, dass die Länder und Gemeinden viel intensiver nach Möglichkeiten zur Unterbringung von Asylwerbern suchen. "Das Flüchtlingsproblem lässt sich nur lösen, wenn Gemeinden, Land und Bund solidarisch handeln. Da sind wir auf einem guten Weg."
"Ich glaube die Flüchtlingsproblematik ist erst in den letzten Wochen in den Köpfen angekommen. Das Gesetz hat da viel zur Bewusstseinsbildung beigetragen. Die vorgesehene Flüchtingsquote beträgt 1,5 %, das sind bei einer Gemeinde mit 2000 Einwohnern 30 Asylwerber. Das ist sicher zumutbar und bewältigbar", ist auch NR Hermann Gahr (ÖVP) aus Terfens überzeugt. "Ich kann mich noch gut an die Flüchtlinge im Jugoslawienkrieg errinnern. Viele Flüchtlinge von damals sind geblieben, viele sind aber auch weiter gezogen oder zurückgekehrt. Diesen Menschen damals zu helfen, war sicher richtig."
NR Peter Wurm (FPÖ) aus Mils ist gegen das Verfassungsgesetz. "Da sieht man wieder einmal, dass über die Interessen der Gemeinden und der Bürger einfach drübergefahren wird. Ich befürchte, dass jetzt mehr und mehr Asylwerberunterkünfte an ungeeigneten Plätzen entstehen."

Herbergssuche geht weiter
Vergangene Woche zogen 60 Asylwerber in einen leerstehenden Trakt des Sozialen Zentrums der Barmherzigen Schwestern in Mils. Die Errichtung eines Asylwerberheimes für 36 Menschen im Sistranser Gewerbegebiet wurde Ende August angekün-digt. "In Hall haben wir schon vor einem Jahr dem Land Tirol ein Grundstück für ein Containerdorf angeboten. Mehr können wir nicht tun", erklärt Halls Bürgermeisterin Eva Posch.
"Auch in Thaur bemühen wir uns, Unterkünfte für Flüchtlinge bereitzustellen. Die Gemeinde verfügt jedoch nur über ein altes Haus, wo eine Familie Platz hätte. Weder die Gemeinde noch der Bund verfügt über ein Grundstück, wo man ein Containerdorf errichten könnte. Außerdem könnten wir nur Erwachsene aufnehmen, da Kindergarten und Volksschule schon jetzt bis zum letzten Platz gefüllt sind", erklärt Bgm. Konrad Giner.
Zurzeit schaut es nicht danach aus, als ob in der Region der Bund selbst eine Asylwerberunterkunft errichtet. Nimmt die Zahl der Flüchtlinge aber weiter zu, könnte sich das ändern.

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