Was uns von West nach Ost besonders aufgefallen ist!

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In den letzten 14 Tagen haben wir auf unserer Fahrt quer durch die USA und 13 Bundesstaaten hundert mal mehr fantastische Eindrücke bekommen, als wir auf so einem Blog zu beschreiben imstande sind. Vor allem die Vielfalt und extremen Besonderheiten sowie Unterschiedlichkeiten haben wir versucht, etwas rüber zu bringen. Doch es gab auch sehr viele Erlebnisse und Eindrücke, die wir in nahezu ALLEN Bundesstaaten und 5.000 km gleichermaßen wahrgenommen haben, und die man deshalb durchaus als "typisch und repräsentativ" für dieses Viertel der USA bezeichnen kann.

Welche waren das?

1) Wir haben die USA (und ich war nunmehr bereits das sechste Mal in den Staaten und insgesamt in 24 verschiedenen Bundesstaaten) als generell extrem freundliches, heuer speziell als unglaublich fahrradfreundliches, Land erlebt!
Man darf (außer auf der Inter-State) nahezu überall mit dem Fahrrad fahren; entweder auf sehr großzügigen "Bike-Lines" (mitunter auch auf drei- bis vierspurigen Highways) oder mit dem Hinweisschild "Share the Road"; auch das Verständnis und die Geduld mit Radfahrern im Straßenverkehr ist extrem hoch; ich wurde NICHT EIN EINZIGES MAL beschimpft, angehubt oder bedrängt - im Gegenteil, unglaublich oft angefeuert, gegrüßt und aufgemuntert.
Nachdem das Motorhome selten in meinem Tempo hinter mir fahren konnte, blieb es alle 10-15 km stehen, um auf mich zu warten. Nicht nur Cops oder Sheriffs, sondern auch unzählige zivile Auto- und Truckfahrer blieben stehen, um zu fragen, ob wir Hilfe benötigen.
Solange man sich an die Vorschriften hält, erlebt man mit der US-amerikanischen Polizei wirklich Deinen "Freund und Helfer", aber wehe wenn NICHT ....!

Generell ist auffällig, dass die US-Amerikaner stolz darauf sind, WENN sie einen Job haben und diesen mit Freude und guter Laune ausüben. Es ist in den USA (im Gegensatz zu Europa) nicht nur eine Frage des Lebensstandards, einen Job zu haben, sondern meistens immer noch eine Frage der Existenz. Aus diesem Grund überwiegt die Freude, einen Job zu haben weit über die Frage, ob es der passende und entsprechend bezahlte ist; und diese Freude ist deutlich in der Begegnung miteinander spürbar.

2) Die Straßen im gesamten Land sind ausgesprochen gut beschildert, doch die US-Verkehrsbehörden übertreiben es für unseren Geschmack ein wenig mit der Anzahl und Position von Millionen Stop-Schild- und Ampelregelungen. Selbst wenn Du in der Wüste 5 km nach links und 5 km nach rechts freie Sicht hast, zwingt Dich ein Stop-Schild zum Anhalten.

3) Gärten und Häuser (besonders der Rasen) sind meist außergewöhnlich gut gepflegt, doch einen Meter hinter der eigenen Gartengrenze ist alles egal!

4) Man findet zwar viele alte, aber kaum verdreckte Autos. Der US-Bürger liebt sein Auto, egal wie alt, er pflegt, putzt und poliert es offensichtlich täglich.

5) In den ländlichen Gebieten gibt es nahezu keine Mopeds; ab 16 Jahre fährt jeder mit dem Motorrad oder Auto und steigt daher lückenlos vom Fahrrad auf das Auto oder Motorrad um.

6) Basketball als Volkssport Nummer eins:
Im ebenfalls ländlichen Raum ist an nahezu jedem Haus zumindest ein Basketballkorb (meist an oder neben Garagentoren) aufgehängt, teilweise haben wir solche sogar an Kirchenmauern gesichtet.

7) Der Nationalitätenstolz ist schier unendlich groß:
Quer durch die Staaten findet man kaum ein Haus, einen Garten oder ein offizielles Gebäude ohne zumindest einer (unterschiedlich großen) USA-Fahne.

8) Doch auch die negativen Eindrücke seien an dieser Stelle erwähnt:

Zerfetzte Reifenteile - alte, teils vor Rost zerfallene, Autowracks - Tierkadaver jeder Größenordnung und jedes Zustandes (Eichhörnchen, Waschbären, Gürteltiere, Kojoten, Katzen, Hunde, Rehe, Hirsche und sogar Große Greifvögel etc ....) werden - wohlgemerkt am Land - einfach liegen gelassen und nicht aufgeräumt. Sie werden den Aasfressern überlassen, und bis diese damit fertig sind, ist weder der Anblick, noch zum Teil der Geruch angenehm.

9) Straßenzustand:
Der Asphalt ist meist entweder sehr gut, oder er weist derart riesige Löcher uns Risse auf (bis zu 10-15 cm tiefe und 5-10 cm breite) dass unkonzentriertes Fahrrad- und Motorradfahren lebensgefährlich sein kann. Sogar Kanalgitter am Straßenrand (Gott sei Dank sehr selten) IN Fahrtrichtung LÄNGS verlegt (wenn man DA reinfährt ...!!!) haben wir erlebt.
Wie bereits erwähnt, sind die Fahrradstreifen (oftmals gleichzeitig Pannenstreifen) fast durchgehend vorhanden und sehr großzügig angelegt. Allerdings liegt sehr oft auf diesen Fahrstreifen derart viel Schmutz (Scherben, Glassplitter, Metallteile, sehr spitze Steine ...), dass man zwischendurch gerne auf die offizielle Fahrbahn wechselt, um nicht alle 100 km einen Platten zu riskieren.

10) Im ländlichen Raum sind immer wieder nicht hinter Zäunen eingesperrte Hunde, die Dich als Radfahrer anbellen und Dir gelegentlich leicht Panik einflößend nachjagen. Nach einem Fluchtsprint bis auf 50 km/h braucht man wieder locker 30 min, um das Adrenalin und das Laktat wieder aus den Beinen zu bekommen

11) Campingplätze und Hotels/Motels:
Die sog. KOA-Campgrounds sind die Luxus-Campingplätze und bieten alles, was das Herz mit Campingbusse begehrt; die anderen sind teils eher dürftig, aber meist auch mit dem absoluten Minimum "Strom- und Wasser- sowie Abwasseranschluss" ausgestattet. Ab 3-Stern ist auf der Route jedes Hotel und Motel mittlerweile eine durchaus perfekte Alternative (großzügige Zimmer, Oversized-Betten, Flatscreen und sauberes Bad mit Badewanne und Dusche sind Standard)

12) Auf unserer Routen kamen wir durch hunderte Ortschaften und Städte unterschiedlichster Größenordnungen durch oder vorbei. Auffallend war u.a., dass nahezu JEDER Ort ab 500 Einwohner neben einer oder mehrerer kleiner Kirchen unterschiedlichster Konfessionen und zumindest einer Elementary-School (Volksschule) vor allem etwas besitzt: einen eigenen FLUGHAFEN, der dann auch mehrfach und stolz angekündigt wird.

13) Mit der Einhaltung der Gesetze nehmen es die US-Bürger unterschiedlich ernst; Beim Thema Alkohol kennen die Restaurant- und Barbesitzer aber keinen Spaß, und selbst 2 Wochen vor dem 21. Geburtstag (wie vor 3 Jahren bei meinem Sohn) oder jetzt bei meiner 20-jährigem Tochter heißt es: "no Chance for Alcohol". Die Troubles, die man sich mit den Behörden als Restaurantbesitzer einhandelt wären extrem unangenehm und reichen bis zum Entzug der Lizenz.
Beim Rauchen konnten wir eine sehr hohe Anzahl von Personen beobachten, die - kaum ins Auto eingestiegen - sich sofort eine Zigarette anzünden. Rauchen im Auto ist extrem häufig der Fall.

Nach dem heutigen Kurzbesichtigungstag von Washington D.C. und Philadelphia und einem morgigen Relaxtag, geht die Reise mit zwei Tagen in New York zu Ende.

Wo: Philadelphia, Philadelphia auf Karte anzeigen
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