„Das Schnitzel ist viel zu billig“

„Preisniveau passt nicht.“ Helmut List, Kohl & Partner, Josef Hackl, Obm. und Peter Trost, GF der Fachgruppe Gastronomie | Foto: Krabichler
  • „Preisniveau passt nicht.“ Helmut List, Kohl & Partner, Josef Hackl, Obm. und Peter Trost, GF der Fachgruppe Gastronomie
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Fachgruppenobmann Hackl rät Gastronomie, wieder zu kalkulieren

BEZIRK (sik). „Die Deckungsbeiträge werden niedriger, die Kosten halten mit den Preisen in den Gastronomiebetrieben nicht mit – eine unterschätzte Gefahr“, schlägt der Obmann der Fachgruppe Gastronomie der WK, Josef Hackl, Alarm und fordert eine Anpassung der Preise nach oben.

Hackl ließ nun erstmals eine Preisstudie erstellen, die eines ganz klar aufzeigt: „In den vergangenen zehn Jahren wurden die Preise in vielen Betrieben nicht jährlich, sondern zyklisch, zum Beispiel im Drei-Jahres-Rhythmus, der allgemeinen Teuerung angepasst“, sagt Studienautor Helmut List von Kohl & Partner.

Auffallend ist, dass die Getränkepreise deutlich stärker als der Preis für das Wiener-Schnitzel gestiegen sind. Diese Entwicklung lässt die Annahme zu, dass Preissteigerungen im Getränkebereich aus Sicht der Gastronomen leichter nachvollziehbar sind und dadurch Preiserhöhungen schneller angesetzt werden. Die Verantwortlichen in der Wirtschaftskammer wollen nun die Betriebe zu mehr Selbstbewusstsein bei der Preisgestaltung bringen. Denn: „Längerfristig wird das nicht gut gehen“, sagt GF Peter Trost.

Geharnischte Kritik kommt aus der Arbeiterkammer
„Es ist skandalös, mit welcher Dreistigkeit die Wirtschaftskammer Tirol die Wirte auffordert, ihre Schnitzelpreise zu erhöhen“, ärgert sich AK Präsident Erwin Zangerl. „Die Aktion riecht stark nach Preisabsprache und dürfte zum Bumerang werden. Denn ich bin überzeugt, dass unsere bodenständigen Wirte bei diesem Vertreibungsprogramm für Einheimische nicht mitmachen werden“, so Zangerl. „Jeder Wirt wird wohl seine eigene Kalkulation haben und sich nicht vorschreiben lassen, wie viel er verlangen soll.“

Bestürzt zeigt sich der AK Präsident über die Gesinnung, die dahintersteckt: „Mit dieser Aktion will die Wirtschaftskammer offensichtlich die einheimischen Gäste von den Wirtshäusern fernhalten und nur noch die gut betuchten Urlaubsgäste bewirten lassen. Wenn das Schnitzel schon jetzt im Schnitt fast 11 Euro kostet, stellt sich die Frage, wie oft man sich den Gasthausbesuch noch leisten kann.

Gastro Preisspiegel Tirol 2012 (PDF 4.5 MB)

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