Industriellenvereinigungs - Präsident Schretter rechnet mit Politik ab

IV-Geschäftsführer NR Josef Lettenbichler, IV-Präsident Reinhard Schretter, IV-Vizepräsidenten Christoph Gerin-Swarovski und Hermann Lindner | Foto: Frischauf
  • IV-Geschäftsführer NR Josef Lettenbichler, IV-Präsident Reinhard Schretter, IV-Vizepräsidenten Christoph Gerin-Swarovski und Hermann Lindner
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Die Tiroler Industrie steht auf dem Prüfstand, und damit auch die 41.000 Beschäftigten. IV-Präsident Schretter beim Neujahrsempfang der Industriellenvereinigung Tirol 2014: „Auch wenn wir bei der Tiroler Industrieproduktion 2013 mit geschätzten 9,4 Milliarden Euro keinen neuen Rekordwert sondern einen leichten Rückgang verzeichnen werden müssen, mit gleichbleibend hoher Beschäftigung von rund 41.000 MitarbeiterInnen sowie Ausstrahlung auf Zulieferanten, Dienstleister oder auch Wissenschaft ist unsere Industrie essenziell für gesellschaftliches Wohlergehen – gerade wieder in Zeiten schwieriger Beschäftigungslage“, stellte Präsident Schretter fest.

Positionen für Tirol

Schretter lobte die Budgetpolitik des Landes und kritisierte die Sozialpartner. „Kärnten, aber auch Wien und Niederösterreich sollten sich an Tirol und Vorarlberg ein Beispiel nehmen“, verwies Präsident Schretter auf die Disziplin beim Tiroler Landesbudget. Auch die technikorientierte Bildungsoffensive wird von der IV Tirol positiv registriert, weil kommende Generationen auf eine moderne Arbeitswelt im Produktionsbereich gezielt vorbereitet werden müssen: „Fachkräfte sind unentbehrlich, genauso wie internationale Spitzenkräfte.“ Die F&E-Plattform der IV-Tirol, so Präsident Schretter, werde sich für die Steigerung der Attraktivität Tirols für internationale Fach- und Spitzenkräfte einsetzen, ebenso wie für eine intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft.
Präsident Schretter ging auf standortrelevante Schwerpunkte wie Energie und Infrastruktur ein: „Vielleicht sollten sich die Tiroler Sozialpartner mehr um die Fortschritte heimischer Infrastruktur kümmern und das Gemeinsame wieder stärker in den Vordergrund rücken – nämlich im Interesse von Arbeit, Beschäftigung und Zukunftsinitiativen.“

Abrechnung mit Wien

„Es muss etwas geschehen, aber es darf nichts passieren“ - mit diesen Worten beschrieb Präsident Dr. Reinhard Schretter die gegenwärtige Stimmung in Österreich und meinte: "Die Industrie jedenfalls benötigt mehr Zukunftsgestaltung und eine höhere Reformdynamik. Sie bemängelt die fehlende Aufbruchsstimmung in der Republik und die geringe Sehnsucht nach Neuem." Und Schretter weiter: „Wir brauchen eine neue Aufbruchsstimmung.“
Eines der wesentlichen Felder, in welchen Regierung und Gesetzgebung Handlungserfordernis haben, se die Reduzierung von Bürokratie. Vielen Unternehmen reicht es: “Bürokratie bedeutet Knebelung von Innovativem, Bindung von Produktivem, Abwürgen von Kreativem.” Im Wahlkampf war von Entfesselung der Wirtschaft die Rede. “Aktuell ist in Österreich lediglich eines entfesselt: Der Regulierungswahn. Die boomendste Branche ist die Zettelwirtschaft,” formulierte Schretter

EU-Wahl ist keine Protestwahl

Europa braucht dringend eine Strategie, um Industrie zu halten, Technik und Ingenieurkompetenz auszubauen, industrielle Innovation zuzulassen – nicht zuletzt, um Sozialleistungen dauerhaft finanzieren zu können. Leider findet das weltweite Wachstum außerhalb von Europa statt: USA, nach wie vor China, Russland, Japan, Indien, Südkorea oder Südamerika. Europa benötigt dringend eine positive Aufbruchsstimmung. „Degradieren wir die Wahl zum Europaparlament am 25. Mai nicht zur Protestwahl“, forderte Präsident Schretter auf, proeuropäische Kräfte zu stärken.

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