Der Musikolymp ist bestiegen

- Foto: Aleksander Dyja
- hochgeladen von Stefan Fügenschuh
“My Fair Lady” wird durch den Theaterverein Rum zu neuem Leben erweckt“ von Peter Teyml
Vor 56 Jahren erblickte am New Yorker Broadway das von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner kreierte Stück das Licht der Bühnenwelt, 1964 folgte die legendäre Verfilmung mit Rex Harrison & Audrey Hepburn. Dass sich angesichts berühmter Inszenierungen in „Big Apple“ & Londons „West End“ eine vorwiegend aus Laien bestehende Bühne wagt, dieses Kultmusical aufzuführen, zeugt von Mut und Begeisterungskraft. Martin Moritz liefert eine Bearbeitung, in der das Proletariat nicht mit der aus der deutschen Filmsynchronisation bekannten Berliner Schnauze, sondern im Tiroler Dialekt spricht, und er hat im Verein mit Spielleiterin und Choreographiechefin Ursula Lysser zu einer wohltuend gestrafften, flotten Version der Story gefunden. Aber was wäre das Musikschauspiel ohne die zündende Orchesterkapelle und einen pfiffigen Chor? Thomas Prenn führt mit schmissigen, jedoch dezent begleitenden Klängen die 7-köpfige Band, die Leute von der Straße & die feine Gesellschaft von Ascot werden durch „Die Lippenbeweger & friends“ mittels einer erfrischenden Choreographie durch die Bilder geführt, verstärkt durch ein entzückendes, junges Tanzensemble. Und Kristine Cosumano als Vocalcoach hat ganze Arbeit mit den Solisten geleistet. Nun richten wir den Focus auf die 2 Protagonisten Eliza & Higgins. Rosmarie Reitmeir überrascht von Anfang an mit bezaubernd ordinärer Komödiantik, sie weckt unsere Sympathie und Mitgefühl, so wie Martin Moritz als Henry Higgins uns glaubhaft dessen intellektuelle Arroganz und emotionale Hilflosigkeit vermitteln kann, mimisch, gesanglich, gestisch hinreißend transportiert. Christian Wanka verkörpert mit Hingabe den gutmütigen Colonel Pickering, Maria Knapp kongruent dazu als Mrs. Pearce. Georg Mader gefällt als verliebter Freddie mit einem leichtfüßigen Tenor, Heidi Schletterer ist seine soignierte Mama, Karin Maier ist die elegante, mitfühlende Mrs. Higgins. Max Lechner lebt geradezu die Figur des Alfred Doolittle, sympathisch in seiner rauen, naiven Griffigkeit, auf Augenhöhe dazu Danielle Konrad als dessen Verlobte, Josef Maier als Wirt und Michael Huber sowie Christoph Trenker als Kumpanen des Kutschers bringen zusätzliche Farbe ins herbe Milieu. Stimmige Kostüme von Eva Praxmarer und eine klare Bühnensprache von Silvia Bradl runden diese erstaunlich professionelle Produktion ab. Begleiten Sie den „kaltblütigen Muttersprachenmord“ und dessen Metamorphose in Rum, bis 16. Mai haben Sie Zeit für dieses besondere
Theatererlebnis.
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