AMS Hermagor
Die Gleichstellung am Arbeitsmarkt im Fokus
Frauen und Männer bemühen sich nach Corona auf Augenhöhe und gleichgestellt um passende Arbeitsplätze.
HERMAGOR (jost). Auch im Bezirk Hermagor brachte die Öffnung der Wirtschaft verlorengegangene Jobs schrittweise zurück. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Krise massiv ist.
Arbeitslosigkeit verdoppelt
Franz Janschitz, Leiter des AMS (Arbeitsmarktservice) Hermagor, analysiert im Gespräch mit der WOCHE Gailtal die aktuellen Zahlen. Demnach gab es mit Ende Mai 738 Arbeitssuchende (312 Männer und 426 Frauen). Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Gleichermaßen betroffen
Zunahmen sind bei Männern überwiegend im Bereich Fremdenverkehr, Hilfsberufe und am Bau gegeben. Bei den vorgemerkten arbeitslosen Frauen kam es vor allem im Fremdenverkehr, Gastgewerbe, Bürobereich und im Handel zu einem Anstieg. Die Zunahme betrifft sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen. Corona beeinflusste somit das Verhältnis zwischen Männer und Frauen in der laufenden Statistik nicht. Bei Lehrlingen schaut es so aus, dass aktuell im Bezirk fünf Lehrstellen-Suchende unter etwa 30 offenen Lehrstellen wählen können.
Interessant sind auch die Daten für das gesamte Bundesland Kärnten: Mit Ende Mai lag die Beschäftigten-Zahl bei rund 207.000. Die Zahl der Arbeitslosen betrug 29.953, davon 14.423 Männer und 15.530 Frauen.
Schwierige Prognosen
Prognosen über die weiteren Entwicklungen sind derzeit schwierig. Janschitz: „Wir merken, dass das Bau- und Baunebengewerbe langsam wieder zurückkommen. Das ist natürlich erfreulich, aber für die Gastronomie und Hotellerie kann eine seriöse Prognose derzeit nicht erstellt werden. Vieles wird davon abhängen, wie die bevorstehende Sommer-Saison im Tourismus anlaufen wird, und wie die vor Kurzem erfolgte Öffnung der Grenzen angenommen wird. Eine gewisse Unsicherheit ist nach wie vor spürbar.“ Angesprochen auf die Mehrarbeit zufolge der Corona-Krise lobt Janschitz den gezeigten Teamgeist, mit dem im AMS Hermagor gearbeitet wird. Margit Stuppnig ist im AMS Hermagor seit etwa zehn Jahren als Gleichbehandlungsbeauftragte tätig. „Ich bin Ansprechpartnerin für typische Frauen-Fragen wie zum Beispiel die Rückkehr ins Berufsleben nach der Babypause." Das habe sich in der langjährigen Praxis bestens bewährt.
Gleichstellung für Frauen
Stuppnig berichtet: "Heutzutage gibt es eigentlich keine strikte Trennung zwischen sogenannten Männer- und Frauenberufen mehr. Die Gleichstellung steht absolut im Fokus unserer Arbeit. Im Rahmen meiner Tätigkeit achte ich insbesondere darauf, dass die absolute Chancen-Gleichheit für Frauen und Männer bei der Job-Vermittlung praktiziert und gelebt wird. Entscheidend sind primär die Qualifikationskriterien. Wir bemühen uns auch laufend um die 50-Prozent-Quote für Frauen in technischen Berufen, was sich zufriedenstellend entwickelt.“
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