Neues Konzept für Wanderer am Pressegger See
Rundwanderweg um Pressegger See bekommt neues Etikett und wird "Slow Trail". Entschleunigungs-Programm kostet 90.000 Euro.
HERMAGOR (lexe). Alles, was derzeit mit "Slow", dem englischen Wort für "langsam", beginnt, ist im Trend: Slow Trail, Slow Travel, Slow Food … Es sind Versuche von Tourismusregionen sich vom einst ersehnten Massentourismus und Pauschalurlaub zu qualitätsvollerer Individualisierung und zu mehr Achtsamkeit zu entwickeln.
Neugestaltung
Entschleunigung heißt das neue Zauberwort jetzt auch in Hermagor. Der bestehende Rundwanderweg um den Pressegger See wird zukünftig mit Sitzbänken, Aussichtsplattformen und Infoleitsystem aufgemöbelt und soll so, als sogenannter Slow Trail, ein attraktives Angebot für Gäste und Einheimische schaffen. „Investitionen in eine moderne touristische Infrastruktur schaffen attraktive Angebote für den Gast und zählen zu den wichtigsten Faktoren von touristischem Erfolg", ist sich Landesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP) sicher. Die Gesamtkosten des Slow Trails von rund 90.000 Euro werden zu gleichen Teilen durch "Leader"-Mittel und aus dem "See – Berg – Rad"-Topf finanziert. Baubeginn ist im Oktober 2018. Eröffnet wird er beim Strandbad Hermagor im Frühjahr 2019.
Natur im Blick
Im südlichen und nördlichen Teil des Sees wird der Weg künftig direkt an den Badestränden vorbeiführen, wodurch gleichzeitig ein Wander- und Seenerlebnis möglich wird. Der erneuerte Weg führt, im westlichen und östlichen Teil, durch einen beeindruckenden Schilfgürtel mit bis zu drei Meter hohem Schilf. Der Pressegger See kann dabei mit zwölf verschiedene Fischarten, unterschiedlichen Vogelfamilien und seltenen Libellenarten aufwarten. Ruheplätze und ein zusätzlicher öffentlicher Seezugang sollen entstehen.
Eine Aufwertung
Bürgermeister Siegfried Ronacher: „Die Berg-See-Erlebnisstrategie der Stadtgemeinde Hermagor wird um eine Attraktion reicher. Durch dieses wichtige Projekt entsteht eine Aufwertung unseres beliebten und einzigartigen Seerundweges." Auch am Weißensee wird ein Slow Trail entstehen, genehmigt ist dieser bereits.
Zur Sache: Slow Trails
Slow Trails sind Kurzwanderwege in Seenähe mit besonderen Naturschauplätzen und Seepanoramen. Sie sind eine Art Entschleunigungs-Programm, das den Kopf frei macht, die Seele und den Geist beflügelt und nachhaltig die Gelassenheit fördert. Sie sind maximal zehn Kilometer lang und verfügen über nie mehr als 300 Höhenmeter. Und auf keinem ist man länger als drei Stunden unterwegs. Slow Trails sind mit dem Symbol zweier Bootspanten gekennzeichnet, am Weg sorgen Sitzbänke, Plattformen und Hängematten im gleichen Designstil für gemütliche Unterbrechungen. Hinter den Slow Trails steht ein Gemeinschaftsprojekt der Kooperationsgruppe „Urlaub am See“ mit fünf Kärntner Seedestinationen: Millstätter See, Region Villach – Faaker See – Ossiacher See, Wörthersee, Klopeiner See und die Region Nassfeld – Pressegger See – Lesachtal - Weißensee.
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