Feiertagszuschlag nur noch für Katholiken
Die Kirchenbänke leeren sich von Jahr zu Jahr rasanter. 15.103 Steirerinnen und Steirer haben allein im Vorjahr der katholischen Kirche den Rücken gekehrt.
Das ruft nun auch die Wirtschaftskammer auf den Plan. Hermann Talowski, Obmann der Sparte Handwerk und Gewerbe, fordert angesichts dieser Entwicklung ein Umdenken bei den Feiertagszuschlägen. „Unternehmer müssen ihren Mitarbeitern an christlichen Feiertagen bis zu 200 Prozent Aufschlag bezahlen, egal, ob sie der Kirche angehören oder nicht. Das empfinde ich als ungerecht“, erklärt Talowski.
Mittlerweile leben nämlich bereits knapp 15 Prozent der Steirer „ohne Bekenntnis“. Damit stellen sie nach den Katholiken quasi die zweitgrößte (Nicht-)Glaubensgemeinschaft, die aber weiterhin die Vorteile von zehn christlichen Feiertagen im Jahr genießt (siehe Info unten). Talowski will das ändern, und zwar über einen Passus in den Kollektivverträgen. „Wenn jemand sein religiöses Bekenntnis ablegt, dann soll er auch das Anrecht auf Feiertagszuschläge verlieren“, erklärt Talowski. Der steirischen Wirtschaft würden die doppelten Stundenlöhne an diesen Tagen nämlich jedes Jahr mehrere Millionen Euro kosten.
FEIERTAGE
In Österreich gibt es zehn kirchliche Feiertage pro Jahr. Diese fallen 2011 auf folgende Tage:
• 6. Jänner: Heilige Drei Könige
• 25. April: Ostermontag
• 2. Juni: Christi Himmelfahrt
• 13. Juni: Pfingstmontag
• 23. Juni: Fronleichnam
• 15. August: Mariä Himmelfahrt
• 1. November: Allerheiligen
• 8. Dezember: Mariä Empfängnis
• 25. Dezember: Christtag
• 26. Dezember: Stephanitag
In der Steiermark leben 1,2 Millionen Menschen, 872.000 bzw. 72 Prozent davon sind Katholiken. In den Genuss der kirchlichen Feiertage kommen aber alle Steirer.
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