Meine Zeit für andere: Ehrenamtlich beraten

Anderen helfen ist nicht selbstverständlich. Zum Glück gibt es Menschen, die sich ehrenamtlich und sozial engagieren.
HERMAGOR (nic) Der Tag von Birgit Messner könnte mehr als 24 Stunden haben. Das klappt nicht, aber dennoch schafft es die 43-Jährige neben Familie und Beruf bzw. Weiterbildung, auch noch Zeit für andere Menschen auszubringen - und das auch noch unentgeltlich und ehrenamtlich.
Die Geburt ihrer Tochter Myriam vor 21 Jahren hat das Leben von Birgit Messner nachhaltig verändert. Myriam ist schwerstbehindert, auf den Rollstuhl und auf Hilfe rund um die Uhr angewiesen. Ihre Bedürfnisse bestimmen den Alltag der Hermagorer Familie, zu der neben ihrem Lebensgefährten auch Sohn Dominik (17) und Tochter Laura (15) gehören.
Dennoch schaftt es Birgit Messner regelmässig über diese Aufgaben hinaus, Gutes zu tun. Beruflich befindet sie sich gerade in Bildungskarenz, macht eine Ausbildung zur Gestaltpädagogin sowie Lebens- und Sozialberaterin. Beruflich kam der Wendepunkt, als das Projekt des Vereins ÖZIV in Hermagor, für den sie zuvor hauptberuflich arbeitete.
"Es gibt so viele Menschen, die eine Beratung brauchen, da konnte ich nicht einfach Schluss machen," erinnert sich die sympathische Gailtalerin. "Jetzt beraten ich ehrenamtlich an zwei Tagen pro Woche," sagt sie. "Ich hoffe, das es irgendwann möglich ist, das Projekt zu verlängern." Gefragt ist praktische Hilfe im Umgang mit schwierigen Alltagssituationen. Dazu gehören unter anderem Behördenanträge. Die ehrenamtliche Helferin zeigt Informationsquellen auf und erweist sich als Stütze.
Die Menschen, die Hilfe brauchen, kommen gern zu Birgit Messner. Mit viel Einfühlungsvermögen und Kompetenz zeigt sie Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Lebenssituationen auf.
Seit einger Zeit arbeitet Messner zusätzlich als ehrenamtliche Sachwalterin. Eine Sachwalterschaft wird vom Gericht verfügt, in erster Linie für Menschen, mit psychischen Erkrankungen, die Schwierigkeite haben ihre Alltagsgeschäfte selbst zu regeln. "Als Ehrenamtliche bekommen wir meist 'leichtere Fälle' zugewiesen," erklärt Birgit Messner.
Auch dabei geht es um für andere oft ausweglose Lebensabschnitte, in denen die Hilfe nur von außen kommen kann.