Corona-Krise
Den Alltag besser bewältigen
Lebens- und Sozialberaterin Isabella Runge erklärt die psychischen Auswirkungen der Coronakrise.
HERNALS. Keine der Generationen, die nach 1945 in Österreich aufgewachsen sind, war jemals mit einer Lebenssituation konfrontiert, in der die persönliche Lebensgestaltung derart massiv eingeschränkt wurde, wie dies während der Coronakrise der Fall war und ist. Mit den jetzt aufgehobenen Ausgangsbeschränkungen konnten viele Menschen nur schwer umgehen.
Der Umstand, dass in den vergangenen Wochen nur geringe Ortsveränderungen möglich waren, hat ein enormes Konfliktpotenzial geborgen. "Viele Menschen haben Angst vor der Zukunft. Die natürliche Reaktion darauf ist, entweder wegzulaufen oder zu kämpfen. Das funktioniert in einer solchen Situation beides nicht. Ein gutes Mittel in diesem Fall ist die Kommunikation in Form von Telefongesprächen", erklärt die in Hernals tätige Lebens- und Sozialberaterin Isabella Runge.
Ängste und Sorgen
Eines der wichtigsten Anliegen, das vor allem Berufstätige haben, ist die Sorge um ihren Arbeitsplatz. Senioren fürchten sich vor Versorgungsengpässen ebenso wie vor dem Umstand, das Strom, Gas oder Wasser nur mehr zu bestimmten Tageszeiten verfügbar sein könnten. Diese unbeantworteten Fragen fördern die Ungewissheit. "Dabei ist es essenziell, den Menschen in der Beratung Perspektiven statt Panik zu vermitteln. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, jedoch birgt der Blick aus einer veränderten Perspektive auf die gleiche Situation oft überraschend positive Möglichkeiten", klärt Runge auf.
Betreuung und Lernen
Ein wichtiges Anliegen ist auch die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die aktuell zu Hause lernen. Viele Mütter und Väter sind es nicht gewohnt, über einen längeren Zeitraum mit ihren Kindern zusammenzuleben. Auch ist es ihnen nicht immer möglich, bei der Bewältigung von Schulaufgaben und Lernanforderungen zu helfen.
"Hier helfe ich jenen Personen, die ich betreue, ihren Tag oder auch ihre Woche effektiv einzuteilen und genaue Zeiten für eigene und gemeinsame Aktivitäten festzulegen. Es hat sich gezeigt, dass eine in Aussicht gestellte Belohnung für die temporäre Selbstbeschäftigung der Kinder oder geleistetes Teamwork hervorragend funktioniert", weiß die Beraterin. Auch die körperliche Distanz zu ihren Liebsten verursacht bei vielen Menschen psychische Probleme. "Glücklicherweise hilft die digitale Technik dabei, Entfernungen zu überwinden. Meine 80-jährige Mutter ist voll und ganz in dieses Medium hineingewachsen. So ist es ein Leichtes, die 200 Kilometer Distanz durch tägliches Skypen zu überwinden", lächelt Isabella Runge und weiß, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem sie ihre Mutter wieder gefahrlos umarmen können wird.
Kontakt und Info
Die Naturheiltherapeutin Isabella Runge arbeitet in der Praxis für ganzheitliche Gesundheit in der Laubengasse 29 in Hernals. Informationen zu ihrem Angebot gibt es auf www.ganzheitlichegesundheit.at
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