Ein Kripperl mit Tradition
TRAISMAUER (sl). "Das Traismaurer Kripperl verzaubert die Besucher während der Adventszeit. Die einzelnen, im Krippenspiel-Museum des Schlosses Traismauer gezeigten Figuren sind Relikte einer vergangenen, ärmlichen, aber desto ideenreicheren, kreativen Zeit. Sie sind beredte Zeugen einer lebendigen Volkskunst, wie sie besonders im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert vom Bürgertum gepflegt wurde. Es ist der Charme der Darstellung, der dieses Krippenspiel so unverwechselbar macht." - Mit diesen Worten beschreibt Klaus Nedelko, Kustos des Stadt- und Heimatmuseums in Traismauer, die Ausstellung im Traismaurer Krippenspiel-Museum. In diesem Teil des Schlosses der Römerstadt werden derzeit 23 neue und 19 alte Figuren ausgestellt. Die alten Figuren stammen aus dem ausgehenden achtzehnten Jahrhundert und befinden sich in gutem Zustand. Die „neuen“ Figuren stammen aus den 1930er Jahren.
Krippenspiel mit Tradition
Das Krippenspiel-Museum beheimatet das „Traismaurer Kripperl“ - ein Puppentheater in Form eines Stabpuppenspieles mit über zweihundertjähriger Tradition. Aufgeführt wird es im Advent von den Mitgliedern des Männer-Gesangsvereins 1862. Als „Vater“ des Kripperls gilt Ferdinand Scheibl, der um 1810 die endgültige Fassung des Spieles erschuf. Raimund Zoder brachte im Winter 1920 das Buch „Das Traismaurer Krippenspiel“, mit Liedern und Texten nach den Angaben von Ludwig Scheibl, heraus. Mit dem Tod von Scheibl im Jahr 1928 ging das Krippenspiel endgültig in den Besitz des Museums von Traismauer. 1931 war das alte Kripperl in einem so schlechten Zustand, dass neue Bühnenbilder und Figuren angefertigt werden mussten. Das „neue Kripperl“ erlebte seine Blütezeit zwischen 1931 und 1934 und wurde 1956 „wiederentdeckt“.
Zur Sache
Kustos Klaus Nedelko plant für das kommende Jahr, neben der Restaurierung von einigen alten und neuen Figuren, die Anschaffung weiterer Vitrinen, um alle erhaltenen 77 Figuren den interessierten Besuchern zugänglich zu machen.
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