Betrüger bot Niere gegen Geld
75-Jähriger, der wegen umfangreichen Betrugs vor Gericht stand, wollte seine Schulden begleichen.
BEZIRK. (ip) Um Schulden in der Höhe von rund 31.000 Euro bei seinem kriminellen Geschäftspartner begleichen zu können, wollte ein 75-jähriger Pensionist aus dem Bezirk Lilienfeld seine Niere verkaufen. Mittlerweile wird um das Geld vor Gericht gestritten – ein Nebenschauplatz eines umfangreichen Betrugsszenariums.
Während der Geschäftspartner, ein 43-jähriger Wiener, der überwiegend in Thailand lebt, noch auf seinen Prozess wartet, verurteilte ein St. Pöltner Schöffensenat unter der vorsitzenden Richterin Doris Wais-Pfeffer den Pensionisten nun zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 20 Monaten (nicht rechtskräftig).
„Es handelt sich bei ihm um einen klassischen Betrüger“, so Staatsanwalt Karl Wurzer, der dem Beschuldigten vorwarf, zumindest in drei Fällen Gebrauchtwagen weiterverkauft zu haben, obwohl er wusste, dass sein Geschäftspartner den Kilometerzähler wesentlich zurückgedreht und die entsprechenden Servicebegleithefte gefälscht hatte.
Das eigentliche Geschäft wurde bei einer Tankstelle in St. Pölten abgewickelt. Unter dem Vorwand, man habe ihm seine Geldbörse, in der sich auch sein Ausweis befände, gestohlen, konnten die Käufer, denen sich der Beschuldigte etwa unter dem Falschnamen „Rieder“ vorstellte, auch seine Identität nicht überprüfen. Damit entging er auch seiner Gewährleistungspflicht.
In einem Schlusswort bedauerte der Angeklagte seine kriminellen Geschäfte. „Ich war bei der Rettung tätig und bei der Telefonseelsorge. Ich kann mir gar nicht erklären, wie ich da hineingeschlittert bin“, beteuerte er.
Der Angeklagte betonte, dass er für den Schaden in Höhe von rund 11.500 Euro, laut Urteil innerhalb von zwei Wochen, aufkommen werde.
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