Der "kalte Krieg" hat begonnen
Noch vor den Eisheiligen bedroht der Frost den Ertrag der Herzogenburger und Traismaurer Landwirte.
HERZOGENBURG/TRAISMAUER (jp). In der Nacht zum Freitag läuteten die Alarmglocken: Frostwarnung! Wenn die Pflanzen Schaden nehmen, kommt es zu erheblichen Ernteausfällen. "Tatsache ist: Es wäre ein sehr großer Schaden für die ganze Region", sagte Walter Pernikl, Tourismusobmann Traisental-Donauland im Vorfeld.
Die Waffen der Winzer
Die Winzer und Obstbauern rüsteten sich zum Räuchern – eine Methode, um die Pflanzen vor zu schnellem Tauen nach dem Frost zu bewahren. Der Rauch funktioniert wie eine Nebeldecke, damit die Sonne nicht durchkann. "Sonst bricht die Ader", erklärt Pernikl. "Ab null Grad zünden wir an", sagt Viktor Fischer, vom gleichnamigen Biohof in Wagram. Stroh und Brickets liegen bereit. Das Stroh dient zum Räuchern, die Brickets sollen die Reben warmhalten. Wenn alles gut geht, dann stirbt die Pflanzenzelle nicht. Viktor Fischer erklärt: "Ab 10 Uhr morgens erkennt man den Schaden."
Ruhe vor dem Sturm?
Am Morgen danach können die Winzer aufatmen: Der Frost blieb aus. "Wir haben nichts geräuchert", jubelt Markus Huber, Reichersdorfer Winzer. Die ganze Nacht über Plusgrade! Außerdem war's bewölkt. "Wir haben die erste Nacht hinter uns gebracht." Auch Viktor Fischer zeigt sich erleichtert. "Es war knapp", fasst er zusammen. Doch die Ruhe dürfte nur kurz andauern: Immer noch kann es zu Frostschäden kommen. Vor allem die nächsten drei Wochen werden zeigen, ob der Wettergott es gnädig meint. Die Winzer der Region werden nun jedenfalls verstärkt zusammenarbeiten, einander helfen.
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