St. Pölten: Perersdorfs Hüter der Schafe

PYHRA. Statt heimischem Lamm- und Schaffleisch gab es bis dato in unseren Supermärkten "Auslandsware". "Ab sofort gibt es bei Spar in Ostösterreich lückenlos Steaks ohne Reisepass", gibt Alois Huber von der Sparzentrale St. Pölten bekannt. Soll heißen, dass Importe aus Neuseeland aus den Regalen verschwinden und auf "Donauland Lamm" gesetzt wird.

Zwölf Lammzüchter aus dem Bezirk St. Pölten profitieren nun von dem Vorstoß der Handelskette. Einer davon ist der Hobby-Züchter Josef Bracher senior aus Perersdorf bei Pyhra. "Den Hauptbetrieb mit den Schweinen leiten jetzt die Jungen. Meine Frau und ich züchten die Lämmer als Hobby", so der Pensionist. Knapp 20 Muttertiere treiben sich auf dem Landgut der Familie herum. Pro Jahr kommen dabei zirka 40 Lämmer auf die Welt. "Nach sechs Monaten werden sie dann dem Schlachtbetrieb übergeben", erklärt er.

Seit 20 Jahren Schafzüchter

Doch nun der Reihe nach. Angefangen hat diese Freizeitbeschäftigung vor 20 Jahren. "Wir hörten damals mit der Rinderzucht auf und haben auf Schweinezucht umgestellt. Wir brauchten aber etwas, das unser Grünland ökologisch pflegt. Und da sind wir auf die Schafzucht gestoßen", sagt Bracher.

Die Umstellung in den SPAR-Märkten sieht er sehr positiv: "Viele Händler wollten Bio-Fleisch. Doch ein Lamm ist nur qualitativ hochwertig, wenn es noch nicht geschlechtsreif ist und das ist mit den Auflagen als Hobby-Züchter nicht möglich. Trotzdem ist das Fleisch von der Qualität her so gut wie Bio-fleisch". Er ist übrigens auch der Meinung, dass die Ansicht von früher, dass das Fleisch nach einigen Tagen streng riechen würde und daher verpönt wurde, mit der Qualitätserhöhung ein komplett neues Bild bekommen habe. "Die Menschen mögen Lammfleisch jetzt mehr. Und das aber nicht nur zur Osterzeit", sagt er abschließend.

ZUR SACHE

Die niederösterreichische Erzeugergemeinschaft "Gut Streitdorf" verkauft künftig ihre Lämmer unter der Marke "Donauland Lamm" in den Spar-, Spar-Gourmet-, Eurospar- und Intersparmärkten in Wien, Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland. Darunter sind auch zwölf Schafzüchter aus dem Bezirk St. Pölten.