Direktvermarkter bestohlen
Mit vier Strafanträgen wartete der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek im Prozess gegen eine 34-jährige Verkäuferin auf, zwei davon wurden zur Vermeidung von Verzögerungen vorerst ausgeschieden. Unter Tränen bekannte sich die Mutter von zwei Kindern zu mehreren Diebstählen, teilweise durch Einbruch schuldig.
HERZOGENBURG (ip). Beinahe ein Jahr lang bediente sich die Angeklagte, teilweise in Begleitung eines Mittäters immer wieder bei diversen Direktvermarktern unter anderem im Unteren Traisental, zweimal nahm sie gleich die ganze Kassa mit und brach sie Zuhause auf. Mittels Überwachungskameras konnte die Frau schließlich ausgeforscht werden.
„Warum haben Sie das gemacht?“, versuchte Wiaderek die Motivation der bislang unbescholtenen Frau ans Licht zu bringen. Arbeitslosigkeit, hohe Miete, so die durchaus häufige Begründung für Eigentumsdelikte dieser Art, brachten die 34-Jährige auf die schiefe Bahn. „Ich gehe jetzt arbeiten und möchte den Schaden wieder gut machen“, beteuerte sie und anerkannte die Forderungen von zwei Geschädigten.
„Ich weiß, die Versuchung ist manchmal groß und es ist ja auch eine Zeitlang gut gegangen“,
meinte der Richter und fügte hinzu: „Sie haben aber das Vertrauen der Direktvermarkter missbraucht!“ Bei einem Strafmaß bis zu drei Jahren Haft blieb Wiaderek vorerst im unteren Bereich und verurteilte die Verkäuferin zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten mit einer dreijährigen Probezeit, sowie zur Schadensgutmachung. Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig.
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