Fliegenklatsche als Erziehungsmittel verwendet
MOSTVIERTEL/KREMS. Nicht nur mit seinen Händen, auch mit einer Fliegenklatschen und kleinen Stöcken versuchte ein vierfacher Vater aus dem Mostviertel zwischen 2009 und 2011 seine Kinder zu erziehen. Weniger die Intensität als vielmehr die Regelmäßigkeit der Schläge brachten den Pädagogen nun vor Gericht.
Mit dem Vorwurf der fortgesetzten Gewaltausübung konfrontierte Staatsanwältin Nicole Elsinger den Angeklagten, der seine eigene strenge Erziehung in den Mittelpunkt seiner Verteidigung rückte. „Mein Mandant ist nicht stolz darauf“, erklärte sein Rechtsvertreter und ergänzte, dass der Pädagoge mit den teils frechen Kindern überfordert gewesen sei.
„Bei Kindern ist die Toleranz bei Gewalt relativ niedrig“, bestätigte Richter Markus Pree die Tatsache, dass dieses Delikt, auch wenn es sich nur um Klapse auf den Po und den Hinterkopf gehandelt habe, genauso streng zu bestrafen sei wie etwa ein bewaffneter Raubüberfall, wobei der Strafrahmen bei fünf Jahren Haft beginnt.
Unter anderem brachte aber vor allem das Geständnis des Angeklagten eine außerordentliche Strafmilderung. Wegen der Gewalt gegen drei seiner Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren verurteilte ihn der Richter zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren (rechtskräftig). Ob das Urteil auch dienstrechtliche Konsequenzen für den Lehrer hat, ist noch nicht geklärt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.