Gerüchteküche macht Restaurant zu schaffen
Lebensmittelaufsicht: keine Grundlage für Sperre, Restaurant Stiegl-Insel wie üblich geöffnet.
ST. PÖLTEN (jg). "Zuerst haben wir nichts Böses dahinter gesehen", sagt Jiantu Wang über die brodelnde Gerüchteküche. Die Stiegl-Insel übersiedle, habe es vor Monaten geheißen, obwohl es laut dem Lokalbesitzer nie derartige Pläne gab. "Wir haben nur gelacht", sagt Wang, der gemeinsam mit seiner Frau Chuntai Xu und neun Mitarbeitern den Familienbetrieb seit 13 Jahren in St. Pölten betreibt.
Lokal "wie üblich geöffnet"
Mit den aktuellen Gerüchten ist das Lachen allerdings der Angst gewichen. Die Stiegl-Insel sei von der Lebensmittelaufsicht zugesperrt worden, hieß es etwa vor Kurzem im Internet. Bösartigere Behauptungen folgten. Nicht nur Stammkunden riefen daraufhin laut Wang im Lokal an, auch bei der St. Pöltner Lebensmittelaufsicht gingen laut Leiterin Gabriele Bertl "in den letzten Tagen vermehrt Anfragen bezüglich einer Sperre des Restaurants" ein. Aufgrund der Gerüchte führte die Aufsicht am 20. Jänner kurzfristig eine Kontrolle im Lokal durch (der Bericht liegt den Bezirksblättern vor). Festgestellt wurde, dass das Restaurant "wie üblich ohne Einschränkung geöffnet ist" und "es aus lebensmittelpolizeilicher Sicht auch keine Grundlagen für eine Sperre gäbe".
Die schnell verbreiteten Gerüchte führten allerdings zu weniger Gästen. "Ich kann in der Nacht nicht mehr schlafen", sagt Xu sorgenvoll über ihre großen Existenzängste.
Rechtliche Schritte
Denn man könne nicht wissen, welche Bösartigkeiten auf die falschen und geschäftsschädigenden Behauptungen folgen würden. Wer diese in die Welt gesetzt hat, können Wang und Xu derzeit nur vermuten: "ein neidischer Konkurrent".
Dieser wolle ihnen das Geschäft kaputt machen, was sie so nicht mehr mit einem Lachen wegstecken wollen. Demnach sei das Paar derzeit auf der Suche nach Hinweisen und prüfe rechtliche Schritte.
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