Gutscheine statt Geld für Fitness

ST. PÖLTEN/STATZENDORF (jg). Über 500 Euro sind Zoran Mirkovic zu viel an Beiträgen für die Mitgliedschaft in einem St. Pöltner Fitnesscenter im Jahr 2012 in Summe abgebucht worden. Laut Mitgliedschaftsvereinbarung sollte der junge Mann 39 Euro pro Monat zahlen. In seinem Fall existierten aber zwei Vereinbarungen, die auf seinen Namen liefen. So wurde Mirkovic auch zwei Mal zur Kasse gebeten.

Schwarze Schafe in der Branche

Obwohl er bereits im Jänner 2013 das zu viel von seinem Konto abgebuchte Geld bemerkt hat, sah er von dem Geld bis heute keinen Cent. "Jedes Mal heißt es, ich bin der erste auf der Liste, ich bekomme das Geld bald überwiesen", klagt er. Als Grund für die Doppelbuchung sei ihm ein Systemfehler genannt worden, während ein Insider und selbst Fitness-Center-Betreiber von einem "Standard-Schmäh" bei "schwarzen Schafen" in der Branche spricht. Weil nicht alle die doppelten Abbuchungen bemerken würden, würde viel Geld in der Kassa bleiben.

Gutscheine statt Geld

Michael Nemeth, Geschäftsführer des Fitness-Centers, in dem es zu den doppelten Abbuchungen von Mirkovics Konto gekommen ist, rudert zurück: Der Fall sei ein Einzelfall. "Mir ist bis heute nicht klar, wie das passieren konnte", sagt er. Dass Mirkovic bis heute kein Geld retourniert bekommen hat, liege daran, dass das Unternehmen in Insolvenz war. "In so einem Fall muss man das beim Insolvenzausgleichs-Fonds anmelden", so Nemeth. Demnach sei er nicht verpflichtet, das Geld zurückzuzahlen.
"Ich zahle zuerst die Sachen, die wichtig sind, um das Geschäft weiterzuführen", sagt Nemeth. Statt des Geldes bot der Geschäftsführer Gutscheine und bat um Geduld. "Ich habe mich auch entschuldigt", sagt er, was Mirkovic bestätigt: "Immer freundlich, hat sich entschuldigt, aber mir reicht es", sagt der junge Mann, der mittlerweile das Fitness-Center gewechselt hat.