Herzogenburg: "Leben" für Migranten

- <b>Hat für Migranten ein offenes Ohr:</b> Hatice Aysel berät bei unklaren Fragen.
- hochgeladen von Daniel Butter
Der Verein "Menschen-Leben" in Herzogenburg unterstützt Einwanderer unter anderem bei bürokratischen Wegen.
HERZOGENBURG. Täglich liest oder hört man von den furchtbaren Schicksalen von Flüchtlingen. "Diese Menschen haben keine andere Möglichkeit, als aus ihrem Land zu flüchten", ist Hatice Aysel, Sozialberaterin des Vereins "Menschen-Leben" in Herzogenburg, erschüttert über die derzeitige Situation rund um Europa.
Genau diese Leute brauchen Menschen, die einem das "Einleben" einfach machen. "Und genau hier sind wir die erste Anlaufstelle in Herzogenburg und Umgebung", so die Türkin. Seit Oktober 2013 hilft sie Migranten bei Problemen, die sie selber schwer bewältigen können: "Wir unterstützen sie in den Bereichen Arbeitssuche, Behördengänge, Weiterbildung und bei Fragen zum Gesundheitssystem." Seit 2014 bietet die Stadtgemeinde Herzogenburg, mit Unterstützung des Vereins, in der Neuen Mittelschule auch Deutschkurse für alle Altersgruppen an. Die Hälfte der Kurskosten übernimmt die Stadtgemeinde, der Rest ist Selbstbehalt. Im April startet der nächste Durchgang des Kurses, die Anmeldephase läuft noch.
Neue Projekte
Der Deutschkurs war aber nur der Anfang in der Stiftsstadt. Seit einiger Zeit bietet die Integrationsservicestelle auch einen speziellen Frauenturnen-Kurs an. Des Weiteren ist am 6. Mai eine Suchtberatung mit Übersetzung geplant. "Natürlich sind alle Herzogenburger bei diesen Veranstaltungen herzlich eingeladen", so Aysel. Ein Trend, welcher der "Helferin" aufgefallen ist, ist dass immer mehr Frauen in die Beratungsstelle kommen: "Sie kommen zu mir, weil sie sich in der Arbeitswelt verändern wollen. Dann unterstütze ich sie bei der Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten." Jugendliche kommen natürlich auch in die Stadtbücherei um sich über ihren weiteren Ausbildungsweg zu informieren. "Vor Kurzem kam eine Mutter zu mir und erzählte mir von dem Problem ihrer Tochter", so die Herzogenburgerin. Der versprochene Platz in der Krankenpflegeschule wurde an jemand anders vergeben. "So schlug ich den beiden vor, sie soll die Caritas-Schule besuchen, bis ihr Platz frei wird, um zugleich etwas für die Ausbildung zu lernen. Und das tat sie", erzählt sie stolz.
ZUR SACHE
"Menschen-Leben" ist ein gemeinnütziger Verein. In Herzogenburg wurde eine Beratungstelle in der Stadtbücherei eingerichtet. Über 100 Migranten nutzten die Gelegenheit der kostenlosen Beratung schon.
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