Kehrer kämpfen für Kamin

ST. PÖLTEN (jg). Während Niederösterreich unter der Rekordhitze stöhnt, jagt der Ausblick auf den Winter vielen bereits kalte Schauer über den Rücken. Grund: Der gute alte Rauchfang könnte schon bald vom Aussterben bedroht sein.
Eine Änderung der Niederösterreichischen Bauordnung sieht vor, dass der Notkamin bei Mehrparteienhäusern nicht mehr wie bisher Pflicht ist, etwa wenn der Bau durch Fernwärme oder ein zentrales Heizwerk versorgt wird. Die Bedingung: Binnen 48 Stunden muss bei Heizungsausfall ein Ersatzsystem verfügbar sein.
Begründet wird die Änderung in der Bauordnung mit niedrigeren Baukosten für Bauträger, was Kritiker als Argument nicht gelten lassen: "Die Wahrheit ist, dass die Kosten für einen Rauchfang im Verhältnis eigentlich minimal sind", sagt etwa Thomas Stiasny, Hafnermeister und Geschäftsführer von "Fire4You".

"Gravierende Nachteile"

"Die Kosten für einen Kamin sind im Gesamtzusammenhang Marginalien", sagt auch Josef Wildburger, Zivilingenieur, Rauchfangkehrermeister und Obmann der Plattform St. Pölten 2020. Den Ersparnissen, die Wildburger als "Scheinargument" bezeichnet, würden indes "gravierende Nachteile" gegenüberstehen: "Ein Ofen ist das einzige System, das ohne Strom funktioniert", sagt er. Und es sei nie ausgeschlossen, dass es zu flächendeckenden Ausfällen kommen könne.
Wildburger verweist dahingehend nicht zuletzt auf die vergangenen Hochwässer. Zudem wäre Mietern die Möglichkeit genommen, etwa in der Übergangszeit mit günstigem Holz Kosten zu sparen, ohne auf leitungsgebundene Energie angewiesen zu sein.

"Unabhängigkeit im Notfall"

Genau dahingehend bemerkten Hafner und Rauchfangkehrer, darunter Martin Stubner und Bezirksinnungsmeister Ernst Schinnerl, zuletzt einen Trend: Die Zahl der Öfen und Kamine habe im städtischen Bereich zuletzt um 20 bis 30 Prozent zugenommen, im ländlichen Bereich gar um rund 60 Prozent. "Zusatzheizen in der Übergangszeit, Unabhängigkeit im Notfall und Holz als krisensicherer Brennstoff", nennt Stiasny als Gründe für die derartige Zunahme.
Auf diese Bedürfnisse der Bevölkerung beruft sich auch die Innung: Die Wünsche der Menschen sollen bei einer neuen Bauordnung im Mittelpunkt stehen.

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