Mehr Polizei-Fußstreifen nach Krücken-Hieben
Am Valentinstag gab es für einen 66-Jährigen Krückenschläge von einem rumänischen Bettler. Bürgermeister Resch reagierte mit Sicherheitsgipfel. Polizei, Magistrat und Politik sind um Schadensbegrenzung in der Bettlerproblematik bemüht.
KREMS. Die Fußgängerzone, aber auch Straßen, Gassen, Plätze oder Geschäftsportale im Umfeld ziehen Bettler offenbar an.
Die scheinbar steigende Zahl an Bettlern, stößt auf Unmut bei Teilen der Bevölkerung, gehen die Almosenbittenden doch häufig aktiv auf Passanten zu. Diese Kritik und ein Gewaltakt am 14. Februar rief nun die Stadtgemeinde auf den Plan. Bürgermeister Reinhard Resch lud am Montag zu einem Sicherheitsgipfel, an dem Vertreter von Stadtpolitik, Exekutive und Magistrat zusammenkamen. Verstärkt sollen tägliche Fußstreifen in der Stadt nach dem Rechten sehen, Identitäten der Bettler überprüfen und sehen, ob aggressiv gebettelt wird. Ab April sollen wieder die bewähten Fahrradstreifen unterwegs sein, zusätzlich sollen KFZ-Kontrollen für mehr Sicherheit sorgen.
Schon ein paar Tage vor Valentinstag sorgte jener Bettler für Erstaunen in der Radaktion. Vom Fenster, das in Richtung Südtiroler Platz zeigt, sahen wir den Mann, seine Krücke in der Hand tragend, blitzschnell um die Brauhofecke rennen und durch den Utzstraßen-Eingang ins Einkaufszentrum am Steinertor flüchten. Nach einem kurzen Augenblick der Verwunderung zeigte sich aber gleich der Grund für die Flucht: Zwei Polizisten, offenbar nur auf Patroulle, bogen um die gleiche Hausecke. Jetzt wird man diesen Bettler, der Passanten, auf seine Krücke gestützt, aktiv anspricht, wohl nicht mehr so schnell in Krems sehen. Wurde er doch, gemeinsam mit anderen Mitgliedern seiner Bettler-Bande in St. Pölten von der Polizei aufgefunden und einvernommen.
Gruppen-Bettelei mit Zettel
Am Tag zuvor hatte er in der Dinstlstraße mit fünf KollegInnen mit Hilfe eines Zettels gebettelt. Ein 66-Jähriger fühlte sich belästigt und schoss ein Handyfoto. Daraufhin fühlte sich der Bettler so provoziert, dass er die Krücke in beide Hände nahm und sie dem Mann mit voller Wucht auf den Kopf schlug. Dieser konnte den Hieb mit seiner Linken abwehren, gab dadurch aber auch unfreiwillig den Blick auf seine wertvolle Armbanduhr preis.
Bettler drischt mit Krücke zu
Nun schlug der Bettler mit der Krücke fünf Mal auf die Armbanduhr, bis diese auf den Gehsteig fiel. Eine andere Bettlerin aus der Gruppe hob sie auf und die ganze Bande floh in Richtung Bahnhof.
Und wieder wurde der 22-jährige Bettler beim Laufen ohne Krücke beobachtet. Mit einem grauen PKW mit rumänischem Krennzeichen soll der Trupp in Richtung Wien geflüchtet sein.
Auf freiem Fuß angezeigt
Als nun die drei Männer und zwei Frauen, die alle in Rumänien wohnhaft sind, durch einen Hinweis aus der Bevölkerung geschnappt und einvernommen wurden, behaupteten sie, die Uhr niemals genommen zu haben und niemals eine Raubabsicht gehabt zu haben. Sie wurden auf freiem Fuß angezeigt.
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