St. Pölten: Gemeinden trotzen der Verbauung

Baukräne über den Dächern von St. Pölten: Die Stadt ist im Rahmen der Bautätigkeiten auf Erhalt der Lebensqualität bedacht.

ST. PÖLTEN (red). Unser fruchtbarer Boden ist ein nicht vermehrbares Gut. Im Gegenteil, täglich verschwinden in Österreich 20 Hektar gutes Ackerland unter einer Betonschicht. Das entspricht etwa der Größe eines mittleren Bauernhofes mit Feldern. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf warnt im Interview anlässlich des Jahres des Bodens 2015 vor dieser Entwicklung. Die Bezirksblätter haben sich im Raum St. Pölten umgesehen, wie viel bereits verbaut ist, und ob überhaupt noch genug Bauland zur Verfügung steht.
Im rund 112.250 Hektar großen Bezirk St. Pölten Land stand mit Ende 2014 eine Fläche von 5.407 Hektar Bauland zur Verfügung. 1.463 Hektar davon sind noch unverbaut. In St. Pölten Stadt waren Ende 2014 2.168 Hektar als bereits bebautes oder noch unbebautes Bauland gewidmet. Die Stadt verfügt laut eigenen Angaben aktuell über rund 370 Hektar Wohnbauland-Reserven. "Die für die gewerbliche Entwicklung vorgesehenen Reserveflächen betragen gar 555 Hektar", teilt die Stadt auf Anfrage mit. Die Reserven werden fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzt.

Grünland zur Naherholung

Damit die Stadt hinsichtlich der Befürchtungen des Umweltlandesrates nicht zur Betonwüste verkommt, wird in entsprechenden Planungsgrundlagen wie dem Stadtentwicklungskonzept "umfangreich Bedacht auf die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt" genommen. "Dazu gehört neben der Ausweisung von Bauland auch die standortnahe Ausweisung zugehöriger erforderlicher Grünlandflächen zur Naherholung", so Stadtplaner Jens de Buck. "Hierfür können bei Bereitschaft der Grundeigentümer auch die Baulandreserveflächen fallweise hinzugezogen werden – im Sinne einer temporären Zwischennutzung."

Leerstand und Bodenbündnis

Auch in weniger urbanen Bereichen wird im Raum St. Pölten mit Grund und Boden behutsam umgegangen, wie ein Rundruf zeigt. "Wir haben damals unser Interesse an dem Projekt bekundet, denn es ist wichtig, sich um Landschaft und Umwelt zu kümmern", sagt Anton Gonaus, Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg.
Seit sieben Jahren ist die Gemeinde an der Pielach Bodenbündnispartner. Aktuell wird im Rahmen des LEADER-Projekts "Leerstandsvermarktung" versucht, leerstehende Gebäude wertvoll zu nutzen "und damit eine weitere Versiedelung von Flächen zu verhindern", so Gonaus.
"Bei Neuwidmungen sind wir ganz restriktiv", sagt Eichgrabens Bürgermeister Martin Michalitsch. Erst wenn ein bestimmtes Maß an bestehenden Baulandreserven verbaut sei, würden neue Flächen umgewidmet. Gerhard Wendl, Bürgermeister von Obritzberg-Rust, ortet dahingehend Probleme. Er berichtet von Bauplätzen, die "von jemandem gekauft wurden, der dann dort nie gebaut hat". Die Gründe liegen brach. "Das sind Baulandreserven, auf die nicht zugegriffen werden kann", so Wendl.

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