"Das löst sich nicht alles auf"

Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat ist momentan noch erlaubt, die EU entscheidet darüber, ob es weiter zugelassen wird. | Foto: Symbolfoto: Maurice Pullin
  • Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat ist momentan noch erlaubt, die EU entscheidet darüber, ob es weiter zugelassen wird.
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PANZING (je). Die EU ist gerade dabei zu beraten, ob sie das Pflanzenschutzmittel Glyphosat für weitere 15 Jahre zulassen wird. Für Bio-Landwirt Leopold Pfeiffer aus Panzing ist es höchste Zeit, Glyphosat zu verbieten.

"Totspritzen"
"Für eine nicht abfrostende Zwischenfrucht gibt es aus dem Ö-Poul (Anmerk. Agrar-Umweltprogramm der AMA) eine Prämie", erklärt Leopold Pfeiffer. Damit Äcker nicht brach liegen, werden im Herbst beispielsweise Gräser oder Leguminosen angepflanzt. Diese bedecken den Boden und dienen dem Erosionsschutz, was also an sich eine gute Sache ist und wofür es die erwähnte Förderung gibt. Im Frühjahr müssen diese Pflanzen jedoch wieder weg, damit neu angebaut werden kann. "Dann wird die Zwischenfrucht mit Glyphosat totgespritzt", schildert Leopold Pfeiffer. Dies gehe schnell und wäre daher beliebt. "Ich entferne die Zwischenfrucht mechanisch, also durch abschneiden und entwurzeln", erklärt Pfeiffer seine Arbeitsweise.

28 Jahre Halbwertszeit
"Die Halbwertszeit von Glyphosat bei einmaliger Anwendung sind 28 Jahre", so Leopold Pfeiffer besorgt. Das heißt, das Glyphosat bleibt lange im Boden, wenn es ausgebracht wurde. "Das löst sich nicht alles auf", verweist der Bio-Landwirt auf eine oft verdrängte Tatsache. "Glyphosat kann im Tierurin und in der Milch festgestellt werden", so Pfeiffer weiter. Zudem warne die WHO (Weltgesundheitsorganisation) davor, dass Glyphosat krebsfördernd ist. Er selbst kenne Jäger, die vermehrt über tote Hasen berichten, die die frisch gespritzten Gräser gefressen haben, erzählt Leopold Pfeiffer.
Trotzdem ist die Meinung der politischen Verantwortungsträger nicht eindeutig, was auch damit zu tun hat, dass es hier auch um wirtschaftliche Belange geht. "Würde Glyphosat nicht weiter zugelassen, wäre das natürlich ein Milliardenverlust für die großen Konzerne wie Monsanto und Bayer", erklärt Leopold Pfeiffer. Dass es auch in Österreich keine eindeutige Haltung gibt, kritisiert der Biobauer: "Und die behaupten, sie vertreten die Landwirtschaft!" Er selbst arbeitet übrigens mit EM (Effektiven Mikroorganismen), um seine Pflanzen zu stärken und die Regeneration zu fördern.

Zur Sache
Im EU Parlament kam am Montag keine Mehrheit für Glyphosat zusammen. Österreich enthielt sich der Abstimmung. Die Entscheidung geht nun in die nächste Runde: Es soll ein Berufungsausschuss damit betraut werden.

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