Hilfe startet: "Wir packen an"
Traismauer und Statzendorf bereiten Flüchtlingshilfe vor. Die Initiative "Wir packen an" hilft ortsübergreifend.
REGION (je). Mit dem Beschluss des Durchgriffsrechts hat der Bund die Handhabe in der Verteilung der Flüchtlinge. Einige Gemeinden in der Region haben bereits Flüchtlinge aufgenommen bzw. bereiten sich darauf vor. Wir haben uns umgehört.
Jede Hilfe zählt
"Wir packen an" ist eine ortsübergreifende Initiative, um Sachspenden und Hilfeleistungen zu organisieren. "Wir sind in Traismauer, Herzogenburg, St.Pölten und Krems aktiv", erklärt Süleyman Zorba, Gemeinderat aus Traismauer. Bekleidung wird gesammelt, ausgeholfen, wo Hilfe gebraucht wird. "Wir haben beispielsweise schon öfter für die Flüchtlinge in St.Pölten gekocht." Dort wo Sachen gebraucht werden, werden die Spenden dann hingebracht. "Jeder kann sich melden und mitmachen", so Zorba weiter. Über Facebook organisiert sich die Initiative.
Traismauer hilft
Die Stadtgemeinde Traismauer hat die Initiative "Traismauer hilft" ins Leben gerufen.
Eine Familie wurde bereits in Gemeinlebarn, sechs Frauen direkt in Traismauer untergebracht. Auf Initiative von Stadtpfarrer Josef Seeanner und Bürgermeister Herbert Pfeffer sollen in der Stadtgemeinde, aufgeteilt über das Gemeindegebiet, kleinere Unterkünfte für Asylwerberfamilien beziehbar gemacht werden. Es wurde bereits eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Pfarren, der Stadt und der freiwilligen Organisationen gebildet, die die erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen und in weiterer Folge Betreuungsleistungen koordiniert. Auch im Pfarrhof werden Wohnmöglichkeiten geschaffen.
Statzendorfer Pläne
"Auch wir in der Gemeinde Statzendorf wollen und müssen uns solidarisch zeigen: solidarisch gegenüber vielen anderen Gemeinden in Österreich, solidarisch aber vor allem gegenüber den Flüchtlingen, die bis zur Erschöpfung, unter Einsatz ihres Lebens vor brutalen Kriegszuständen in Syrien, Afghanistan etc. flüchten und bei uns Hilfe suchen", heißt es in Statzendorf. Ein Gremium zur Planung wurde dort gegründet.
Aufruf an Bevölkerung
Sowohl in Traismauer als auch in Statzendorf wird die Bevölkerung um Mithilfe (private Unterkünfte zum Vermieten, Spenden etc.) gebeten.
Zur Sache
Das Durchgriffsrecht sieht vor, dass der Bund in Ländern, die Quotenvorgaben in der Grundversorgung nicht erfüllen, Quartiere schaffen kann, ohne dass dies etwa durch baurechtliche Kniffe verhindert werden kann. Grenzwerte sind dabei 1,5 Prozent der Gemeindebewohner, die Zahl kann per Verordnung im Bedarfsfall erhöht werden.
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