Kampf um den besseren Takt – Pendler erhalten Rückenwind
Wienerwalds Pendler bekommen Rückenwind: Ein Aktionskomitee heizt Politik und Bahn ein.
Wienerwalds Pendler bekommen Rückenwind: Ein Aktionskomitee heizt Politik und Bahn ein.
¶Hohe Verspätungsanfälligkeit, lange Fahrzeiten, unzureichende Abstimmung des Bahnverkehrs mit dem Busangebot, ungenügende Abend- und Nachtverbindungen machen den Pendlern an der Westbahnstrecke das Leben schwer. Mit einem attraktiven Fahrplan sollte mit diesem Unbill in den nächsten Jahren eigentlich Schluss sein. Zumindest erhoffen das die Bürgermeister der Wienerwaldgemeinden entlang der Westbahn, die ihre Erwartung mit einer Resolution an die Landesregierung zum Ausdruck brachten. Heftigen Rückenwind bekamen sie von den Aktivisten des Aktionskomitees „Unsere Westbahn – und Unsere Busse“. Auch die Grünen sprangen auf den fahrenden Zug und brachten einen Antrag im Landtag ein. Alles umsonst. Zumindest vorerst. Landtagsabgeordneter und Eichgrabens Bürgermeister Martin Michalitsch stimmte gegen die Interessen seiner eigenen Gemeinden, zumindest sehen das die LandesGrünen so.
Viele Pendler sind nun sauer. Sie fühlen sich von der Politik im Stich gelassen und hoffen auf das Aktionskomitee, das nun zu einer Bürgerversammlung unter der Patronanz der Gemeindevorderen ins Anzbacher Rathaus einlud. In präziser Kleinarbeit haben die Bahninsider Andreas Offenborn und Gregor Planche ein Konzept für einen attraktiveren Fahrplan entwickelt: attraktive Schnellbahn, flotter Regionalzugtakt für alle Halte zwischen Rekawinkel und St. Pölten, Regional-Express, stündliche Züge mit Halten von St. Pölten bis nach St. Valentin. Und vor allem kürzere Fahrzeiten. Utopie? „Nein, es ist möglich“, so die beiden im vollen Gemeindesaal. „Wir wollen aber nicht die Konfrontation mit den politischen Verantwortungsträgern“, so Planche, „sondern mit Überzeugungsarbeit punkten.“ Man agiere nicht aus Eitelkeit, sondern um den Pendlern zu helfen. Die Lorbeeren zu ernten überlasse man der Politik.
Zur SACHE
Gegen die Resolution der Grünen im Landtag für einen attraktiveren Westbahn-Fahrplan stimmte LAbg. Martin Michalitsch, weil „diese Forderungen bereits im Laufen sind. Das ist reiner Populismus der Grünen, die auf einen Zug aufspringen, der schon fährt“. Auch die Grünen müssten wissen, dass ein Fahrplan für die Westbahn aufgrund der Gegebenheiten und Wünsche vieler Kommunen „eine schwierige Sache“ sei. „Mein Ziel war es immer, den 12. 12. 2012 (dann ist die neue Westbahnstrecke St. Pölten-Wien fertiggestellt, Anm.) zu nutzen, um bessere Pendlerbedingungen zu schaffen.“ www.meinbezirk.at
Weitere Details und eine Fotoserie folgen
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.