Kooperation statt Fusion
Heimische Bürgermeister erteilen einer Zusammenlegung von Gemeinden eine klare Absage.
WÖLBLING/INZERSDORF-GETZERSDORF (jg). Schon des Öfteren seien Zusammenlegungen von Gemeinden in Niederösterreich diskutiert worden, sagt Gottfried Krammel, Bürgermeister der Gemeinde Wölbling. Sicherlich wäre es in Anbetracht von Einsparungen von Vorteil, kleinere Gemeinden zu fusionieren. Im Fall von Wölbling hält Krammel laut eigenen Angaben aber nicht "sehr viel davon". Denn Zusammenlegungen gab es bereits Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre. Damals entstand die heutige Gemeinde Wölbling aus vier kleineren Gemeinden.
Auch Franz Haslinger, Bürgermeister der Gemeinde Inzersdorf-Getzersdorf, hält nichts von Zusammenlegungen, wie sie derzeit in der Steiermark diskutiert und mitunter vom Team Stronach auch in Niederösterreich gefordert werden. "Niederösterreich hat seine Aufgaben gemacht. Weitere Zusammenlegungen halte ich nicht für sinnvoll."
Anstatt auf Zusammenlegungen wird in Niederösterreich auf gemeindeübergreifende Kooperationen gesetzt. Krammel verweist dahingehend etwa auf einen gemeinsamen Schmutzwasserkanal, auf eine gemeinsame Hauptschule und auf einen gemeinsamen Fußballverein. Ein gewisses Einsparungspotenzial sei damit ausgeschöpft. Von weiteren Einsparungen, die eine Zusammenlegung etwa bei Gemeinderäten bringen würde, hält der Wölblinger Bürgermeister ebenfalls wenig: "Wo kann man am meisten sparen? Ich weiß, beim Personal. Aber ob das das Nonplusultra ist?" Immerhin seien Arbeitsplätze "sehr, sehr wichtig", zudem würde eine Fusion mit einem Verlust der Bürgernähe einhergehen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.