Planungsfehler: Bis Herbst kein Radweg
Radfahrer und Spaziergänger ärgern sich über die "Sommersperre" des Laabentalradweges.
NEULENGBACH (mh). Es hat ein wenig von einem Schildbürgerstreich. Kaum hat die Radsaison begonnen, wird der Laabentalradweg zwischen Unterthurm und dem Wienerwaldstadion komplett gesperrt. Erst im November soll er wieder für Radfahrer und Fußgänger geöffnet werden.
Umleitung bis November
Grund sind die Bauarbeiten für das millionenschwere Renaturierungsprojekt des Laabenbachs nach den Ideen des österreichischen Naturforschers Viktor Schauberger. Radfahrer werden von Unterthurm durch die Hainfelder Straße, Süssgasse, Badstraße, Kressgasse, Danckelmannallee bis zum Wienerwaldstadion umgeleitet – bis der Herbstnebel einfällt.
Bedauern bei der Gemeinde
Für Neulengbachs Bürgermeister Franz Wohlmuth (ÖVP) ein leider notwendiger Schritt: "Über das neue Bachbett werden zwei Brücken errichtet. Während der Bauphase können Radfahrer aus Sicherheitsgründen nicht mitten durch die Baustelle fahren." Im vergangenen Herbst und Winter seien die Baumaßnahmen witterungsbedingt leider nicht möglich gewesen. Auch der zuständige Stadtrat Manfred Schweighofer (SPÖ) bedauert die Umleitung: "Es ist nicht anders möglich, aber für die Radfahrer nur ein kleiner Umweg." FPÖ-Gemeinderat Peter Matzel geht davon aus, dass alles nach bestem Wissen und Gewissen geplant wurde: "Wenn sich allerdings herausstellt, dass sinnvolle Alternativen möglich gewesen wären, so muss man das schon kritisieren."
Bürgerliste: Hallenbad statt Schauberger-Projekt
Heftige Kritik kommt von Engelbert Brückler, Gemeinderat der Bürgerliste BLN: "Ich bin kein Befürworter des Schauberger-Projektes und verstehe daher die Unmutsäußerungen der Radfahrer. Man hätte sehr wohl den Brückenbau parallel zu den Schlägerungsarbeiten im Winter machen können." Brückler bezweifelt, dass der renaturierte Laabenbach die Besuchermassen anziehen wird: "Das Geld wäre für ein Hallenbad besser eingesetzt gewesen, um die Wirtschaft und Publicity in Neulengbach anzukurbeln."
Grüne: Sorge um Verkehrssicherheit
Auch Sabine Engelmaier-Zinner von den Grünen Neulengbach äußert schwere Bedenken gegen die Vorgehensweise der Stadt: "Wir fordern eine markierte Ausweichstrecke, um die Verkehrssicherheit besonders für die Kinder zu gewährleisten. Als Alternative schlagen wir vor, die Bauarbeiten in den Herbst und Winter zu verlegen."
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