Prof. Dr. Siegfried Nasko erhielt Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
St. Pöltner Historiker, Buchautor, Kurator und PR-Mann weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus bekannt und geschätzt
Hofrat Prof. Dr. Siegfried Nasko, Historiker, Buchautor, Kurator, Kommunal- und Landespolitiker sowie jahrelanger Kulturchef und PR-Mann der Landeshauptstadt St. Pölten bekam gestern Mittwoch, den 11. Juni, im Kongress-Saal des Bundeskanzleramtes aus den Händen von Bundesminister Dr. Josef Ostermayer das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen.
Die Laudatio hielt kein geringerer als Naskos langjähriger Mitarbeiter und Weggefährte und nunmehrige Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten Bgm. Mag. Matthias Stadler. Nasko, der ursprünglich den Beruf eines Bäckers erlernte, studierte Geschichte und Germanistik und veröffentlichte mehr als 100 wissenschaftliche Artikel, Abhandlungen und Publikationen.
Der St. Pöltner ist nicht nur ein profunder Kenner der österreichischen Geschichte des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, er gilt auch als DER Experte für Dr. Karl Renner, den zweimaligen österreichischen Staatsgründer und führenden Sozialdemokraten. Viele Initiativen und Weiterentwicklungen in der Landeshauptstadt, so im Bereich der Kultur- und Jugendpolitik, aber auch im Tourismus und bei den internationalen Kontakten, gehen auf die Arbeit und das Wirken von Siegfried Nasko zurück. Zu nennen wären beispielsweise das Netzwerk Europäischer Mittelstädte, die Städtepartnerschaften, der Kulturaustausch, die breit angelegte Jugendkultur der Stadt, der St. Pöltner Jugendpreis Youngsters of Arts, der Schüler- und Studentenaustausch, das Jugendzentrum Steppenwolf sowie unzählige Initiativen im Tourismus.
Den Ausgang nahm diese Auszeichnung in Form einer Initiative und eines Schreibens seitens des St. Pöltner Nationalratsabgeordneten Anton Heinzl an das Kunst- und Kulturressort. Heinzl: „Seit mittlerweile mehr als 4 Jahrzehnten führen uns unsere Tätigkeiten in Stadt und Bezirk St. Pölten immer wieder zueinander und ich schätze Siegfried Nasko besonders als engagierten Wissenschaftler, dem besonders die Geschichte der Arbeiterbewegung und deren Lehren auch für die heutige Zeit am Herzen liegen. Deshalb habe ich mich nicht nur als sein langjähriger Gemeinderats- und Stadtratskollege, sondern auch als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschisten Niederösterreich für diese Auszeichnung eingesetzt.“
„Er wollte nicht hören, wie es nicht geht, sondern nur wie es geht und es funktionieren kann. Siegfried Nasko war ein Workaholic, ein Mensch, der ständig neue Ideen und Initiativen entwickelte und ständig etwas verändern und verbessern wollte. Diese hohe Auszeichnung hat er sich hart erarbeitet und sehr verdient“, würdigte Bgm. Mag. Matthias Stadler in seiner Laudatio seinen in eigenen Worten „langjährigen Weggefährten, Mentor und Freund“. „Ehre, wem Ehre gebührt - Göthes Zitat trifft auf Nasko voll und ganz zu. Vieles in St. Pölten wäre heute nicht das, wenn nicht Nasko sich dafür eingesetzt und es schlussendlich auch umgesetzt hätte. Er hatte in den Bürgermeistern Hans Schickelgruber und Willi Gruber auch Stadtchefs, die seine Arbeit und sein Engagement sehr schätzten und ihm den notwendigen Freiraum gaben, neue Ideen umzusetzen. Auch wenn manchmal seine Emotionen bei seinem ihm eigenen Charakter vielleicht überschäumten, so waren es immer seine Ideen die ihn trieben und er hatte die Gabe, viele Menschen in den Sog seiner Arbeit und seiner Begeisterung dafür zu ziehen“, so Stadler.
Ein sichtlich bewegter Siegfried Nasko nahm in seinen Dankesworten ganz bestimmend auch seine Vorgesetzen und seine MitarbeiterInnen im Magistrat der Landeshauptstadt mit. „Ich hatte das beste Team, das gemeinsam mit mir vieles Neue begonnen und umgesetzt hat. Das Gemeinsame war unsere Leistung und dafür bin ich auch den ehemaligen und leider bereits verstorbenen Bürgermeistern Hans Schickelgruber und Willig Gruber zu Dank verpflichtet, die mich sehr unterstützen. Ich sehe die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte und ihrer Ereignisse vor allem auch als einen wichtigen Bildungsauftrag. Für mich ist die heutige Auszeichnung jedenfalls mehr als ein ‚Schimmer von Glück‘, so Nasko.
Im Frühjahr 2004 trat Nasko als Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Internationale Kontakte und Tourismus des Magistrates der NÖ Landeshauptstadt in den Ruhestand. Er blieb aber bis heute in vielen kultur- und bildungspolitischen Gremien in unterschiedlichsten Funktionen in der Stadt, aber auch im Bundesland Niederösterreich aktiv. Nach wie vor ist Nasko wissenschaftlicher Leiter des Renner Museums in Gloggnitz und Präsidiumschef des Europaballetts in St. Pölten. Sein besonders Engagement gilt der „Tibethilfe Niederösterreich - Tashi Jong“, deren Obmann und Gründer Nasko ist. Der Verein, der seit mittlerweile 9 Jahren besteht, wurde zur Unterstützung tibetischer Flüchtlingskinder und Jugendlicher in Indien und Nepal gegründet. Eine Elementarschule in Tashi Jong in Himalaya Pradesh in Nordindien ist ein bereits realisiertes und in Betrieb befindliches Projekt. Derzeit werden dort 70 Jugendliche von vier Lehrern unterrichtet. Nun soll ein neues Schulprojekt folgen. Ebenfalls in Spiti soll eine neue Schule vorwiegend für 100 meist benachteiligte Mädchen errichtet werden.
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Foto I: NR Anton Heinzl, Bgm. Mag. Matthias Stadler, HR Prof. Dr. Siegfried Nasko und BM Dr. Josef Ostermayer
Foto II: Klubobmann LAbg. Alfredo Rosenmaier, NR Anton Heinzl, Bgm. Mag. Matthias Stadler, HR Prof. Dr. Siegfried Nasko, BM Dr. Josef Ostermayer und LAbg. Heidemaria Onodi
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