Altlengbacher auf der Spur der Titanic
Extremsegler Harald Sedlacek überquerte zweimal den Atlantik. Sein Vater zog in Altlengbach die Fäden.
ALTLENGBACH (mh). Gleich drei Weltrekorde hat der 32-jährige Wiener Extremsegler Harald Sedlacek in seiner Tasche. Mit seiner unbeschadeten Ankunft in der französischen Hafenstadt Les Sables-d’Olonne vor zwei Wochen ist es ihm gelungen, den Nordatlantik – teilweise exakt auf der Fahrroute der "Titanic" – in einer nur 4,9 Meter langen Nussschale von Europa nach Amerika und wieder zurück von Kontinent zu Kontinent zu überqueren – und das nonstop ohne Hilfe von außen.
Drei Weltrekorde
Insgesamt legte Sedlacek auf seinem Boot “Fipofix” 10.000 Seemeilen zurück und war über 133 Tage auf See. Dabei überquerte er den Nordatlantik von Gijón, Spanien auf der Südroute nach Palm Beach, USA und danach auf der gefürchteten Nordroute von Palm Beach nach Frankreich.
Prototyp aus Vulkanfaser
Während der Abenteuer seines Sohnes sorgte Haralds Vater Norbert Sedlacek – selbst ebenfalls erfahrener Segler – an seinem Schreibtisch in der Altlengbacher Gründerzeitvilla seiner Firma via Satellitentelefon, Weltkarte und Laptop für die optimalen Rahmenbedingungen des großen Abenteuers. Als Projektleiter stellte er unter Beweis, dass die “Fipofix” – ein Prototyp aus Vulkanfaser – der zweifachen Überquerung des Atlantiks gewachsen ist. "Die Hinfahrt war wesentlich schwieriger", schildert Sedlacek im Gespräch mit den Bezirksblättern, "weil die Schiffselektronik nicht unter Kontrolle zu bringen war. Er ist praktisch ohne Autopilot hinüber gefahren und hat alles händisch steuern müssen."
Lehren aus dem Törn
Was sind nun die Lehren, die man aus so einem Törn mitten im Atlantik zieht? "Man lernt, was wir in unserer Gesellschaft verlernen: Es gibt Dinge, die haben wir zu akzeptieren, so wie sie sind", sagt Sedlacek. "Wenn Sie heute in einem Ozean schlechtes Wetter haben, dann haben Sie es und dann können Sie nicht wie in Ihrer Firma zum Chef gehen und sich beschweren."
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