Auf den Spuren der Zeit: Donaubrücke
KREMS. Am denkmalgeschützten Steiner Bahnhof begann eine einmalige Wanderung auf den Spuren der technischen Geschichte der Wachau. Wo vormittags noch die Asphaltmaschinen bei größter Hitze einen neuen Belag aufbrachten, lud der Mauterner Hobbyheimatforscher Josef Hadrbolec am Abend des 31. Juli in Zusammenarbeit mit der Brücken- und Straßenmeisterei zu einer Brückenwanderung „auf den Spuren der Zeit“ zur 120. Wiederkehr des Baubeginns im Jahre 1893 ein. Rund 50 Teilnehmer erlebten dabei trotz großer Hitze an Hand von Plänen, Dokumenten und Anekdoten das Werden der Brücke. Mit dabei seitens der Stadtgemeinde Krems Bildungsgemeinderat Mag. Klaus Bergmaier.
Die Interessierten wurden von Josef Hadrobolec, einem Kenner der Mauterner Stadtgeschichte und Kämpfer für den Erhalt der Wachaubahn, über technische wie historische Fakten in Kenntnis gesetzt: von der handgenieteten harmonisch in die Landschaft gebauten Gridl-Waagnerbrücke über die Sprengung durch die Nationalsozialisten kurz vor Kriegsende und der Wiedererrichtung durch ein Roth-Waagner-Eisenbahnbrückengerät im Jahre 1945.
Das und wie die Brücke seitens der zuständigen Stellen kontrolliert, betreut und gewartet wurde und wird, zeigten aktuelle Aufnahmen. Aber auch historische Firmentafeln, das Geländer, Niet- und Schraubverbindungen konnten aus nächster Nähe begutachtet werden. Ob die Brücke heute noch immer offiziell Marschall-Konjew-Brücke - wie sie 1947 benannt wurde - heißt, war nicht mehr feststellbar. Sehr wohl finden sich auf der Mauterner Seite noch die Tafeln in kyrillischer und deutscher Schrift zur Erinnerung an die Wiedereröffnung 1945. Vom alten Portal von 1895 mit Krone und Wappen auf der Steiner Seite ist nichts mehr übriggeblieben.
Eine sehr gelungene Veranstaltung am Vorabend der Brückenfreigabe am 1. August für den täglichen Verkehr.
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