Frühe Blüte bringt Jobs

Leopold Lehner ist in seinem 33. Jahr als AMS-Bezirksstellenleiter. Im Frühling geht er in Pension. | Foto: Necker
  • Leopold Lehner ist in seinem 33. Jahr als AMS-Bezirksstellenleiter. Im Frühling geht er in Pension.
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BEZIRK. Nicht nur die Konjunktur, sondern auch Baumblüte, der Osterhase und Minusgrade beeinflussen den Arbeitsmarkt. Davon könnte Leopold Lehner, der Leiter des AMS Krems, und übrigens auch längst dienender Bezirksstellen-Leiter in Österreich ein Lied singen. Dennoch hält sich Lehner, der sich im Frühjahr in die Pension verabschieden wird, mit Prognosen zurück.

Prognosen altern schnell

"Man liest häufig, dass die Konjuntur erst ab 2016 wieder besser werden soll. Aber das ist Kaffeesud-Lesen aus meiner Sicht." Gäbe man eine Prognose, sei diese nur allzu schnell wieder veraltet. Empfiehlt man einen Beruf, so gäbe es bald wieder einen Überhang. "Früher sagte man, auf sieben fette Jahre würden immer wieder sieben schlechte Jahre folgen", erinnert sich Lehner, "doch heute sind wir zu abhängig von der Welt." Naturkatastrophen, Atomkatastrophen, der Ölpreis- das und vieles mehr seien Komponenten, die unseren Arbeitsmarkt beeindrucken. Eines traut sich der erfahrene AMS-Leiter sagen: "Die Zeichen stehen auf Abflauen der Konjunktur, nicht so schlimm wie 2008/2009, aber es gibt ein leichtes Nachlassen der Aufträge." Und die Zahlen geben ihm Recht.

Saison wirkt sich aus

3.146 Arbeitslose gibt es momentan im Bezirk, das ist ein Rekord. Dabei konnte das AMS im Dezember nur 86 freie Stellen anbieten. 2011 gab es zur gleichen Zeit immerhin 134 und 2010 gar 180 freie Arbeitsplätze. Immerhin haben 1.100 davon eine Einstellzusage für das Frühjahr. "Krems ist ein typischer niederösterreichischer Bezirk, wo Saison-Komponenten eben tragend werden", begründet Lehner die rund 3.000 Neuzugänge, die das AMS von November 2012 bis Jänner 2013 schon verzeichnete. Dabei sei laut Erfahrung Ende Jänner die höchste Zahl an saisonbedingten Arbeitslosen zu beklagen. Ein großer Kälteeinbruch veranlasst zum Beispiel das Baugewerbe dazu, viele Mitarbeiter stempeln zu schicken, während sie die "wärmeren" Wintermonate nutzen, um Aufträgen nachzukommen. "Im Gastgewerbe hängt es davon ab, wann Ostern ist, denn dann sperren viele Betriebe in der Wachau wieder auf", so Lehner. Weil Ostern heuer früh fällt, ist auch mit einer früheren Wiedereinstellung vieler Gastronomie-Kräfte zu rechnen. Auch ob die Vegetation, zum Beispiel die Marillenblüte, früher oder später aus dem Winterschlaf erwacht, ist dafür verantwortlich, wieviel Frequenz in den Gastronomiebetrieben herrscht.

Kremser Großbetriebe leben

Aber ein Hautfaktor ist immer noch die Konjunktur und da beobachtet Leopold Lehner immerhin Positives: "Die Betriebe im Bezirk Krems haben Aufträge." Während die Voestalpine zwar etwas nachgeben musste, seien die Chemiebetriebe durchschnittlich ausgelastet. Besonders gut ginge es den Tiefbaubetrieben, wofür auch der verstärkte Hochwasserschutz-Bau verantwortlich sei. Gebaut werde auch mehr im privaten Bereich, da viele Menschen die Inflation fürchten und ihr Geld sinnvoll investieren wollen. Um auf die Prognosen zurückzukommen: Auch die Voraussage harter Zeiten kann die Konjunktur und somit den Arbeitsmarkt negativ beeinflussen. Denn hätten die Menschen Panik und ließen somit den Konsum zurückgehen, schrumpfe auch der Bedarf an Arbeitsplätzen.

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