„Über Sprit reden alle gerne“

- hochgeladen von Doris Necker
Die Osterausflüge sind vorbei, die Berg- und Talfahrt der Spritpreise bleibt.
¶BEZIRK (sg). „Diesel für 25 Euro, damit werde ich schon eine zeitlang auskommen“, sagt eine Frau an der Zapfsäule. Nach dem Gang zur Kasse allerdings die Enttäuschung: Der Zeiger der Tankuhr erklimmt nicht einmal das erste Viertel.
Dass die Spritpreise vor Ostern kontinuierlich ansteigen, sei laut ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brandau schon Gewohnheit.
Wut an den Zapfsäulen?
Die Frage, ob Tankende ihre Wut an ihnen auslassen, beantworten viele Tankwarte der Region nur mit einem verheißungsvollen Lächeln. Sagen möchte kaum einer etwas dazu. „Alle reden über die Spritpreise, zurzeit nicht mehr und nicht weniger“, erklärt Hubert Lindermayer. Den Ärger der Tanker bekommt der Betreiber der Schönberger Stroh-Tankstelle allerdings kaum zu spüren: „Ich kann ihnen schon erklären, dass das nicht meine Schuld ist.“ Mit Ostern habe die Spritpreiserhöhung in seinen Augen nichts zu tun.
Strategien kleiner Frächter
Hart treffen die sprunghaft angestiegenen Treibstoffkosten viele Transportunternehmen. Weil sie zu Jahresbeginn von niedrigeren Kosten ausgegangen waren, konnten manche Frächter zurzeit nicht mehr kostendeckend unterwegs sein.
Darum fordert Franz Penner, der Spartenobmann für das Transportgewerbe der Wirtschaftskammer NÖ einen einheitlichen Gewerbetarif bei Sprit. Die explodierten Spritkosten spürt freilich auch der Senftenberger Transportunternehmer Josef Auer: „Es kann zu einem Überlebenskampf werden, daher muss ich es der Kundschaft weiterverrechnen.“ Auer, der in seinem Einmannbetrieb nicht nur sechs LKW, sondern auch Baumaschinen bereitstellt, kauft den Sprit für seine Haustankstelle zwar dann, wenn er am billigsten ist, trotzdem könnten unvorhersehbar starke Erhöhungen die Existenz bedrohen.
„Ich komme zurecht“, so reagiert der Betreiber von Ercan Transporte KG aus dem Kremser Weinzierl auf die Spritpreisexplosion. Weil er viel unterwegs ist, kennt er die regionalen Preisunterschiede. Er teilt es sich so ein, seine drei Lastkraftwägen eben dort anzufüllen, wo der Sprit günstiger ist. Ercan: „Zurzeit ist der Sprit in der Steiermark günstiger als hier.“
Knapp zehn Euro kann sich sparen, wer vor dem Volltanken die Preise vergleicht, errechnete der ÖAMTC.
Dabei kann der Spritpreisrechner helfen. Er liefert aktuelle Informationen über die günstigsten Tankstellen der Bundesländer und Bezirke.
Betrieben wird diese Internetseite im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und von der E-Control.
www.spritpreisrechner.at
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