Warten auf ,derrische' Käufer

Foto: Ilse Probst
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ST. PÖLTEN (ip). Damit ein potentieller Käufer die Geräusche eines gebrauchten Fahrzeuges, bei dem der Kilometerstand zurückgedreht worden war, nicht hört, hoffte man auf entsprechende Kunden, die darüber hinaus auch nicht bemerken durften, dass das Servicebegleitheft gefälscht und der Name des Verkäufers auch nicht der richtige war.

Ermittler hörten mit
Aus einem von den Ermittlern aufgezeichneten Telefongespräch ging hervor, wie der Verkäufer seinem Geschäftspartner mitteilte, dass zwei ältere Herren da waren, die das Auto gekauft hätten. „Offenbar waren alle beide derrisch!“, freute sich der 74-jährige Pensionist aus dem Bezirk Lilienfeld, der sich mit dem Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen ein kleines Nebengeschäft aufgebaut hat.
Am Landesgericht St. Pölten musste sich der Pensionist nun wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs in drei Fällen verantworten, wobei er nur in einem Fall vom reduzierten Kilometerstand gewusst haben will. Als den eigentlich Schuldigen bezeichnete er einen Wiener, der sich jedoch überwiegend in Thailand aufhalte und derzeit auch nicht zu fassen sei.

400 Autos verkauft
In den vergangenen 17 Jahren, so der Angeklagte gegenüber Richterin Doris Wais-Pfeffer, habe er insgesamt etwa 400 Autos, großteils über das Internet ge- beziehungsweise verkauft. Auch der Wiener Privatier habe ihm mehrfach Autos überlassen, den Gewinn habe man geteilt. Dass der Tachometer um tausende Kilometer zurückgedreht wurde, habe er nur in einem Fall, nämlich vor dem Verkauf eines VW Golfs am 10. Oktober 2011, erfahren. Dass er mit dem so entstandenen höheren Preis dem Käufer schadete, sei ihm bewusst gewesen.

Umschlagplatz in St. Pölten
Das eigentliche Geschäft wurde bei einer Tankstelle in St. Pölten abgewickelt. Unter dem Vorwand, man habe ihm seine Geldbörse, in der sich auch sein Ausweis befände, gestohlen, konnten die Käufer, denen er sich etwa unter dem Falschnamen „Rieder“ vorstellte, auch seine Identität nicht überprüfen. „Auf mich hat er einen netten Eindruck gemacht“, so der Sohn eines Opfers, der ihn auch noch zur nächsten Polizeidienststelle führte, damit der Autohändler den Diebstahl anzeigen könne. „Ich hätte nicht gedacht, dass uns der betrügt.“ Fest steht, dass zumindest drei Käufer um insgesamt rund 14.000 Euro zu viel gezahlt haben. Ob der Wiener, den man in Thailand auszuforschen versucht, den Pensionisten noch entlasten kann, wird sich in der vertagten Verhandlung Ende Februar zeigen.

Foto: Ilse Probst
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