"Bei uns gäbe es das nicht"
Die Neuwahl im Herbst sorgt bei 1.446 Beisitzern im Bezirk St.Pölten für Aufregung.
REGION (red). Während andere mit Familien feiern, Sonntagsausflüge machen oder einfach nur entspannen, sitzen sie in Schulklassen, Hinterzimmern von Gasthäusern und Gemeindestuben. Von sechs Uhr Früh bis 20 Uhr an jedem Wahlsonntag. Die Bezirksblätter haben mit zwei der 1.446 Wahlbeisitzer im Bezirk gesprochen. Über die Liebe zur Demokratie, den Schaden und - jetzt auch den Spott, den man für diese freiwillige Arbeit nun ertragen muss.
"Es ist ja nur eine Minderheit tausender Wahlhelfer, die jetzt einen schlechten Ruf hat und das mit Recht", stellt Lukas Leitner, Obmann der Liste MIT Traismauer gleich zu anfangs fest. Er selbst ist seit 30 Jahren Wahlbeisitzer. "Wo gearbeitet wird können Fehler passieren und die müssen abgestellt werden. Deshalb jedoch die Wahl zu wiederholen, obwohl es keine Hinweise auf Rechtswidrigkeiten und Manipulationen gibt, finde ich bedenklich", erklärt hingegen SPÖ-Stadtrat Thomas Woisetschläger. "Es ist wichtig, dass die Vertreter der Oppositionsparteien bei der Auszählung den Mehrheitsparteien auf die Finger schauen", schildert Lukas Leitner seine Motivation Wahlbeisitzer zu sein. "Ich poche darauf, dass alles auf Punkt und Beistrich so gemacht wird, wie vorgeschrieben", erklärt Leitner. "Es liegt halt oft in der Natur des Menschen, sich die Arbeit so leicht und schnell wie nur möglich zu machen", mutmaßt Thomas Woisetschläger, warum es zu nicht vorschriftsmäßigen Abläufen gekommen ist.
Eingespieltes Team
In Traismauer sei man ein eingespieltes Team, da funktioniere alles gut, schildert Leitner. Dem pflichtet auch Thomas Woisetschläger bei. Neue Beisitzer werden laut Woisetschläger innerhalb der Parteien gesucht, manchmal meldet sich auch jemand, aber: "Es wird jedoch von Wahl zu Wahl und jetzt auch noch mit dieser Kritik immer schwieriger Freiwillige für diese Aufgabe zu motivieren". Die Aufgabe der Wahlbeisitzer ist es, auch in kritischen Fällen den Wählerwillen festzustellen. Ist dies nicht eindeutig möglich, können Fälle an die Gemeidewahlbehörder weitergereicht werden. Die Ausrede von Wahlzeugen, dass sie nicht gewusst hätten, welche Pflichten und Rechte sie haben, lässt Lukas Leitner nicht gelten: "Behelfe gibt es genug, wenn man interessiert ist, sogar ein Überangebot".
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