Neulengbach fällte „Schiele-Kastanie“
Ausgerechnet im Vorfeld des Egon-Schiele-Jahres 2012 wurde ein „künstlerisch wertvoller“ Baum gefällt.
NEULENGBACH (mh). Bei einem seiner ersten Aufenthalte in Neulengbach malte der damals 17-jährige Egon Schiele 1907 die prächtige Rosskastanie neben der Nepomuk-Kapelle in der Danckelmannallee, die vor kurzem noch zu bestaunen war. Heute erinnert nur mehr ein Baumstumpf und die Info-Tafel des „KulTOURpfades“ an diese Begebenheit.
Gefahr für Fußgänger
Die Kastanie hätte sich gut ins Egon-Schiele-Festival 2012 gefügt, das ab 13. April in der gesamten Region auf den Spuren des österreichischen Expressionisten wandeln wird, hört man aus den Reihen der Kritiker der Abholzung. „Der Baum stellte ein Sicherheitsrisiko dar“, erklärt Neulengbachs Bürgermeister Franz Wohlmuth (VP) auf Anfrage. „Die Rosskastanie musste aufgrund eines Gutachtens der Bezirkshauptmannschaft gefällt werden“. Der Baum sei innen bereits komplett kaputt gewesen und habe eine Gefährdung für die Fußgänger und die Kapelle dargestellt, so Wohlmuth.
Ersatzpflanzung ist erfolgt
Da es sich bei der Danckelmannallee um ein Naturdenkmal handle, sei natürlich eine Ersatzpflanzung durchgeführt worden, versichert der Bürgermeister. Schützenhilfe erhält Wohlmuth vom Baumexperten Joseph Klaffenböck: „Oft ist von außen der Zustand eines Baumes nicht erkennbar.“
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