Hietzing
Bürgerinitiative bekämpft Bau von drei Wohnblocks
Eine Bürgerinitiative bekämpft den geplanten Bau von drei Wohnblocks in der Weinrothergasse.
WIEN/HIETZING. Die von Bäumen gesäumte Weinrothergasse verbindet Lainz mit Speising. Mit der Grünidylle könnte es in der schmalen Gasse jedoch bald vorbei sein: "Auf den Grundstücken mit den Hausnummern 2, 2a und 4 sind drei Wohnblocks mit je 12 Metern Höhe geplant", weiß Stephan-Alexander Pietsch, der mit seiner Familie am Beginn der Weinrothergasse wohnt. "Plus eine Tiefgarage mit 17 Stellplätzen."
Gemeinsam mit neun seiner Nachbarn hat er vor kurzem Einwendungen bei der Bauverhandlung eingebracht. "Auf den Grundstücken steht ein kleiner Wald mit mehr als 50 Jahre alten Bäumen, die alle gefällt werden sollen", sagt Pietsch, der als Privatdozent am Uni-Institut für Waldbau tätig ist.
"Dafür müsste es mehr als 300 Ersatzpflanzungen geben – aber wo? Am Grundstück selber ist kein Platz", sagt Manfred Pöttinger, der gemeinsam mit Pietsch die Bürgerinitiative "Rettung des Weinrother-Waldes" gegründet hat. "Dazu stimmen die Baupläne nicht, denn die tatsächliche Länge der Grundstücke weicht davon ab. Wir haben das nachgemessen."
Garage vor dem Schlafzimmer
Die Tiefgarageneinfahrt ist vor Alexandra Wilds Schlafzimmerfenster geplant, "so wie die Müllräume. Ursprünglich sind die drei Grundstücke übrigens ein einziges gewesen", so Wild. "Der Bauwerber hat es parzelliert, weil er den Monsterbau so als drei Einzelprojekte darstellen kann, die 'zufällig' mit einer Tiefgarage verbunden sind. So werden zu den Bauverhandlungen auch immer nur die Nachbarn der einzelnen Grundstücke eingeladen."
Eine weitere Anrainerin merkt an, "dass ich während der Bauverhandlung laufend den Eindruck hatte, dass es gemeinsame Interessen von Verhandlungsleiter und Bauwerber gibt – der Verhandlungsleiter hat nämlich dauernd 'Wir wollen' gesagt."
Baufirma gibt keinen Kommentar ab
Grundeigentümer ist die "Weinrothergasse 2a-4 Projektentwicklung GmbH", die das ursprüngliche Grundstück Ende 2020 gekauft hat. Firmenchef Wolfgang Steinbauer "möchte aber keine Informationen veröffentlichen". Was sagt die Baupolizei dazu? Weil es sich um ein laufendes Bauverfahren handelt, könne man weder Einwendungen noch Vorwürfe kommentieren, ist von der Baupolizei – MA 37 zu hören.
Harald Mader (ÖVP) ist Vorsitzender des Hietzinger Bauausschusses. "Ich habe in der Bauverhandlung Einspruch gegen die Bauhöhe, aber auch die Art der Verhandlungsführung eingelegt. Offensichtlich sollte ein einziges Bauprojekt in drei unterschiedlichen Verhandlungen abgehandelt werden", so Mader. Die BezirksZeitung wird berichten, wie es in der Weinrothergasse weitergeht.
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