Hietzings neuer Bezirkschef Ebert
"Ich möchte in die Zukunft schauen"

Friedrich Nikolaus Ebert im Amtshaus Hietzing – hinter ihm das Wappen des 13. Bezirks.  | Foto: Lisa Kammann
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  • Friedrich Nikolaus Ebert im Amtshaus Hietzing – hinter ihm das Wappen des 13. Bezirks.
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Friedrich Nikolaus Ebert (ÖVP) ist der neue Bezirksvorsteher in Hietzing. Im ersten Interview mit MeinBezirk.at spricht er über seine Vorhaben.

WIEN/HIETZING. Nach den Turbulenzen im Vorfeld zur Angelobung des neuen Bezirkschefs kehrt die Bezirkspolitik offenbar wieder in geordnete Bahnen zurück. Friedrich Nikolaus Ebert hat seine Arbeit als Bezirksvorsteher aufgenommen. Wie es zum "Putsch" gegen Johanna Sperker (ÖVP) gekommen ist, die eigentlich für das Amt vorgesehen war, darüber möchte Ebert nicht mehr öffentlich sprechen. Dafür gibt er einen Einblick in seinen politischen Stil und die Themen, denen er sich widmen möchte. Auch einen Überblick über das aktuelle Geschehen im Bezirk hat er parat.

Vom Bezirksparteivorstand wurde ursprünglich Johanna Sperker als neue Bezirksvorsteherin nominiert, jetzt sind Sie Bezirkschef. Wie erklären Sie die Ereignisse, die zu Ihrer Angelobung geführt haben?
FRIEDRICH NIKOLAUS EBERT: Ich äußere mich dazu nicht mehr, es wurde in den Medien schon viel dazu gesagt. Ich möchte jetzt in die Zukunft schauen. Mein Fokus liegt auf Hietzing, und dafür werde ich mit allen zusammenarbeiten. Nur so viel: Die Übergabe war schwierig. Das ist sicher damit verbunden, dass meine Vorgängerin uns über eine Aussendung über ihren Rücktritt informiert hat. Wir haben das vorher nicht gewusst. Das war zu wenig. Ich habe auch schon mit Johanna Sperker gesprochen, die Zusammenarbeit wird funktionieren.

Dennoch: Innerhalb der ÖVP Hietzing gibt es gewisse Lager. Wie wollen Sie die Partei wieder einen?
Es wird seit der Ära Sebastian Kurz gerne eingeteilt in „türkis“ oder „schwarz“. Ich sage: Es ist vollkommen egal, ob türkis oder schwarz – Wir sind eine Volkspartei. Das ist kein Thema mehr für mich. Ich bin jetzt schon einen Schritt weiter, meine Arbeit für den Bezirk hat begonnen. Aber es stimmt: Von den Bezirksrätinnen und Bezirksräten sind viele mit mir gegangen. Und die anderen, die vielleicht nicht von Anfang an mit mir gegangen sind, möchte ich gern bei ihren Stärken abholen, damit wir gemeinsam für unseren schönen Bezirk arbeiten können.

Freude und wohl auch Erleichterung: Friedrich Nikolaus Ebert bei der Angelobung zum Bezirksvorsteher.  | Foto: Eva Manhart / APA / picturedesk.com
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Oft zitiert wurde Ihre Ansage bei der Angelobung, Sie werden in Ihrem Amt als Bezirksvorsteher einen „neuen Stil“ pflegen. Was meinen Sie damit genau?
Ein gutes Beispiel: Jeden Donnerstag von 14 bis 16.30 Uhr kann jeder Bürger und jede Bürgerin mich ohne Voranmeldung besuchen. Das ist in der jetzigen Zeit sehr wichtig, dass die Schwelle zum Bezirksvorsteher so niedrig ist. Es wird auch weiterhin die Möglichkeit geben, Termine mit mir zu vereinbaren, beim offenen Haus am Donnerstagnachmittag kann aber jeder einfach vorbeikommen. Dabei kann jedes Anliegen, das den Bezirk betrifft, vorgetragen werden.

Was nehmen Sie mit von der Zeit, in der Sie als Bezirksrat den ehemaligen Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach (ÖVP) begleitet haben? Welche Erfahrungen können Sie jetzt nutzen?
Viel Empathie. Heinz Gerstbach hat so eine großartige Ausstrahlung, weil er ausgeglichen ist. Er ist sehr gescheit, ruhig und fleißig. Das ist wichtig als Kommunalpolitiker. In Hietzing leben knapp 54.000 Bürgerinnen und Bürger, da muss man nah an den Menschen sein. Heinz Gerstbach konnte das sehr gut, der Umgang mit ihm war immer angenehm, er wurde nie unfreundlich. Das nehme ich mir aus seiner Zeit mit – eine gewisse Gelassenheit.

Neue Gassen, Wege und Haltestellen

Was steht in näherer Zukunft an, woran arbeiten Sie derzeit?
Die Arbeit im Bezirk geht weiter. Im neuen Jahr werden unter anderem die Bauarbeiten zur Umgestaltung der Altgasse fortgeführt und auch abgeschlossen werden. Ein Fußgängerdurchgang von der Premreinergasse zur Sommerergasse in Ober St. Veit wird ebenfalls kommen. Die Atzgersdorfer Straße im Abschnitt zwischen Am Rosenhügel und Schluckergasse wird saniert und zusätzlich wird ein baulich getrennter Radweg errichtet. Die Bushaltestelle „Horeischygasse“ des 54B wird barrierefrei umgebaut.

DIe Altgasse wird gerade umgestaltet. Die Arbeiten liegen im Zeitplan.  | Foto: ZOOMVP.AT/katzenberger.at
  • DIe Altgasse wird gerade umgestaltet. Die Arbeiten liegen im Zeitplan.
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Wo tut sich denn noch was im 13. Bezirk?
Gerade wird auch die Eduard-Klein-Gasse auf der Höhe vom Hans-Moser-Park saniert und anschließend kommt anstelle der Schrägparkordnung eine Längsparkordnung. Damit werden die Radfahrerinnen und Radfahrer mehr Platz haben und sicherer durch die Gasse kommen. Auch eine Abstellzone für E-Scooter und eine Radservicestation werden errichtet. In Speising findet gerade ein Breitbandausbau in der Eisenbachgasse statt. Im Anschluss wird die Gasse komplett saniert.

"Die guten Dinge sollen bewahrt werden"

Welches übergeordnete Ziel bestimmt Ihre Arbeit als Bezirksvorsteher?
Hietzing soll so schön bleiben, wie es ist. Es geht zum einen darum, das Alte zu erhalten. Im Bereich Architektur möchte ich mehr Schutzzonen erreichen. Damit können wir all die schönen Gebäude in unserem Bezirk besser schützen. Vieles kann man auch neugestalten, aber die guten Dinge sollen bewahrt werden. Zum Beispiel müssen wir auf unsere Landschaftsschutzgebiete achten. Der Schutz des Hörndlwaldes war ein gemeinsamer Erfolg, die ÖVP war da sehr stark beteiligt.

Was sind Ihre weiteren Vorhaben?
Ich werde den Kontakt zur Stadt Wien enger pflegen, das wurde in der Vergangenheit etwas vernachlässigt. Im öffentlichen Verkehr brauchen wir eine bessere Verbindung. Zum Beispiel bei der Straßenbahn-Linie 60 sieht man, dass seit der langen Streckenführung bis zum Westbahnhof ununterbrochen Probleme bei den Intervallen auftreten. Bei manchen Vorhaben kann man schon auch visionär denken und größer planen. An unsere Grenzen kommen wir da aber beim Bezirksbudget. Deshalb können wir leider nicht so rasch, wie wir eigentlich wollen, Straßen sanieren oder Plätze neugestalten.

Friedrich Nikolaus Ebert möchte das "Gute bewahren".  | Foto: Eva Manhart / APA / picturedesk.com
  • Friedrich Nikolaus Ebert möchte das "Gute bewahren".
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Wie stehen Sie zum Verbindungsbahn-Projekt der ÖBB?
Die ÖVP Hietzing sieht das Projekt bis heute kritisch. Ich glaube aber auch, dass wir versuchen müssen, einen Konsens zu finden. Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder viele Stunden mit dem Leiter des Projekts diskutiert, herausgekommen ist wenig. Ich vertrete dabei die Interessen der Hietzingerinnen und Hietzinger. Sie würden von den zusätzlichen S-Bahn-Stationen und dichteren Intervallen profitieren. Aber der Preis dafür wäre hoch. Die Hochtrassenführung würde den Bezirk teilen. Auch, dass durch unsere Wohngebiete Güterzüge durchfahren müssen, kann und will ich nicht so hinnehmen. Da müssen wir weiterhin dranbleiben.

Wirtschaft in Hietzing stärken

In einem Interview haben Sie gemeint, Sie wollen die Wirtschaft in Hietzing stärken. Wie wollen Sie das tun?
Wichtig ist zum Beispiel: In Hietzing muss man gut einkaufen können. Um die vielen Geschäfte im Bezirk zu unterstützen, werde ich in Zukunft alle Einkaufsstraßenvereine intensiver einbeziehen. Für zahlreiche Menschen ist es besonders wichtig, dass sie in der Nähe alles haben, was sie brauchen. Das zeichnet unter anderem die hohe Lebensqualität in Hietzing aus.

Was ist Ihre Botschaft an die Hietzingerinnen und Hietzinger?
Hietzing soll auch weiterhin der schönste und lebenswerteste Bezirk bleiben. Dafür werde ich mich gemeinsam mit meinem Team täglich einsetzen.

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