Hietzing
ÖVP-interner Streit um Bezirksvorstehungs-Nachfolge entbrannt
Politischer Paukenschlag bei der ÖVP in Hietzing. Eigentlich war die Besetzung des Bezirksvorstehungs-Postens nach dem Abgang der Langzeit-Bezirkschefin Silke Kobald geklärt. Designierte Nachfolgerin ist Johanna Sperker. Doch wie am Donnerstag bekannt wurde, regt sich offenbar Widerstand bei einer Mehrheit der türkisen Bezirksräte gegen sie.
WIEN/HIETZING. Bei der türkisen Bezirkspartei in Hietzing herrscht seit Donnerstag, 2. November, höchste Aufruhr. Nach dem überraschenden Rückzug der langjährigen Bezirkschefin Silke Kobald wurde Ende September Johanna Sperker als designierte Nachfolgerin vorgestellt – sie galt als logische Nachfolgerin und war auch Kobalds Wunschkandidatin. Der Segen kam auch von der Wiener Parteispitze – MeinBezirk.at berichtete:
Die offizielle Amtsübergabe soll eigentlich am kommenden Dienstag, 7. November, über die Bühne gehen. Wie die "Presse" am Donnerstag berichtete, lehnt die türkise Fraktion in der Bezirksvertretung jedoch die vom Vorstand der Bezirkspartei nominierte Kandidatin ab. Der Klub soll stattdessen einen Bezirksrat präferieren. Der hat nun gute Chancen Vorsteher zu werden, wie ein ÖVP-Sprecher der APA bestätigte. Innerparteiliche Klarheit in die Angelegenheit soll eine Sondersitzung des Parteipräsidiums mit Karl Mahrer am Freitag, 3. November, geben.
Eigentlich ausgemachte Sache
Laut der Presse handelt es sich bei dem alternativen Kandidaten um den langjährigen Bezirksrat Friedrich Nikolaus Ebert. Im ÖVP-Klub wurden dem Bericht zufolge bereits Unterschriften für ihn gesammelt. Er soll auch bereits über eine Mehrheit dort verfügen. Wie MeinBezirk.at weiter erfuhr, kam die Bekanntgabe des "Putsch" für einen Teil der Hietzinger Volkspartei überraschend – mehr wollte man sich bisher nicht dazu äußern.
Tatsächlich liegt es in den Händen der türkisen Fraktion, in der Bezirksvertretung über die Besetzung des Vorsteher-Postens zu entscheiden. Dass eine Person von der Bezirkspartei designiert wurde, spielt formal keine Rolle.
Drei Bezirke in türkiser Hand
Die Bezirksvetretungssitzung am nächsten Dienstag, die eigentlich als Festsitzung angedacht war, dürfte brisant werden. Ist der Klub im Bezirk mehrheitlich dafür, kann Ebert dort entgegen bisheriger Erwartungen zum Nachfolger Kobalds gekürt werden, betont der Sprecher der Landespartei. Für eine Wahl genügt, dass die Hälfte der stimmenstärksten Partei – also in dem Fall die ÖVP – sich dafür ausspricht.
Aktuell verfügt die ÖVP in Wien über drei Bezirkschefs – in Döbling, der Innenstadt und eben in Hietzing. Sollte Sperker den Sprung an die Bezirksspitze nicht schaffen, gäbe es keine einzige Frau mehr in der Riege.
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