Hietzing
Ein Unternehmen im Einsatz für Bienen und Biodiversität
Das Hietzinger Unternehmen Hektar Nektar trägt mit seinem "Projekt 2028" zum Bienenschutz bei. Wie das funktioniert und wie davon auch andere Unternehmen profitieren können, hat MeinBezirk.at in Erfahrung gebracht.
WIEN/HIETZING. Ein Rundumservice der besonderen Art bietet ein Hietzinger Unternehmen an – und zwar ganz im Zeichen der Biodiversität. Hektar Nektar mit Sitz in Ober St. Veit hat sich dem Schutz der Bienen verschrieben: Eine wichtige Angelegenheit in einer Zeit, in der das Leben für Imkerinnen und Imker, Bienen und weitere nützliche Insekten immer schwieriger wird. Das Unternehmen hat im Rahmen der hauseigenen Initiative "Projekt 2028" jetzt das Jahr der Biodiversität ausgerufen. Was das genau bedeutet, hat MeinBezirk.at Geschäftsführerin Miriam Walch gefragt.
Hektar Nektar wurde 2017 von Martin und Mark Poreda gegründet. Zuerst ging es darum, einen digitalen Online-Markt für Imkerinnen und Imker zu erschaffen. "Vorher war die Imkerei heillos unter-digitalisiert", meint Walch. Die Plattform unterstützt Imkerinnen und Imker sowie Bienenzüchterinnen und -züchter, indem diese online Bienenvölker, Schwärme oder Königinnen kaufen können.
Ein Jahr später hat Hektar Nektar das "Projekt 2028" ins Leben gerufen. "Wir haben uns vorgenommen, in den kommenden zehn Jahren die Bienenpopulation nachweislich zu steigern", so Walch über das ambitionierte Vorhaben. Funktionieren soll das über ein "Bee2Bee"-Prinzip: Unternehmen, die selbst Honig produzieren wollen, können sich an Hektar Nektar wenden. Die Firmen können dann Bienenvölker auf dem eigenen Betriebsgelände halten.
Wie Unternehmen profitieren
"Wir stellen auch die professionelle Betreuung durch die Imkerinnen und Imker in unserer Community zur Verfügung", erklärt Walch. Unternehmen können auch für Bienenvölker außerhalb des Betriebsgeländes eine Patenschaft übernehmen. Die teilnehmenden Firmen profitieren auf mehrfache Weise von der Initiative: Sie können zum Beispiel ihren eigenen Honig – inklusive Firmenlogo auf der Etikette – als Geschenk weitergeben. Im Sinne des Prinzips "Tue Gutes und rede darüber" ist die Teilnahme auch Marketing-technisch lohnenswert und ein Plus für das Image.
Dazu gibt es auch noch einen weiteren Service für die Unternehmen: Sie können ihren ehrenwerten Einsatz für die Biodiversität mithilfe einer umfangreichen Online-Plattform kommunizieren. Darauf finden die Unternehmen alle wichtigen Fakten über Bienen und Biodiversität. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen müssen nicht selbst recherchieren", so Walch.
Für Bienen und Biodiversität
Auch für die Bienen und die Natur soll sich das Ganze natürlich lohnen. Nicht nur die Bienenpopulation steigt damit, die Firmenbienen sorgen in der Region auch noch für eine erhöhte Bestäubungsleistung. Auch die Botschaft, wie wichtig Biodiversität für unser aller Leben ist, soll durch das Projekt weiter verbreitet werden.
Dazu ein paar Zahlen: Mehr als 50 Prozent des weltweiten BIP stehen laut Europäischer Union in Zusammenhang mit Ressourcen und Leistungen, die von Ökosystemen hervorgebracht werden. Gleichzeitig befinden sich gegenwärtig etwa 80 Prozent der Lebensräume in der EU in einem schlechten und 70 Prozent der Böden in einem ungesunden Zustand. Das Insektensterben verstärkt diese negative Entwicklung.
Honig-Trio zum Bestellen
Die Initiative soll laut Hektar Nektar die größte Bienenschutzbewegung im deutschen Sprachraum sein. Groß ist sie jedenfalls: 217 Unternehmen aller Branchen unterstützen derzeit das Projekt. Mit dem Orden der Barmherzigen Brüder in Österreich konnte kürzlich der bisher größte Partner an Bord begrüßt werden. Aus Hietzing ist noch keine Firma dabei – das kann sich aber noch ändern.
Für Privatpersonen gibt es übrigens auch etwas Feines: Sie können sich ein "Honig-Dreierlei" zum selbst genießen oder weiterverschenken bestellen. Mit gutem Honig aus heimischer Imkerei. Das Trio gibt es hier zu bestellen. Walch hat zum Schluss noch einen Tipp: "Honig von Imkerinnen und Imkern aus der Region schmeckt nicht nur besser, sondern unterstützt die heimische Imkerei."
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