DER WEG ZU EINEM NEUEN MEDIKAMENT IST SEHR WEIT
Waldviertler Vorlesungen: Vortrag und Diskussion mit Hartenstein, Klausgraber und Schild
HORN. Am Donnerstag lud die WALDVIERTEL AKADEMIE in Kooperation mit dem BG/BRG Horn, dem Landesklinikum Horn, der Gesunden Gemeinde Horn und dem IMC FH Krems zur bereits vierten „Waldviertler Vorlesung“ in diesem Jahr. Unter dem Titel „Innovative Wege zur Identifikation von Wirkstoffen für die neue Medizin“ standen der Gesundheitsaspekt und die Forschung ganz klar im Mittelpunkt.
Stadtrat Gregpr Seidl dankte bei seinen Grußworten der WALDVIERTEL AKADEMIE, die „das kulturelle und geistige Angebot der Stadt bereichert“ und machte auch klar: „Wir machen Gesundheitspolitik für die Region, unsere Aufgabe ist es aber auch für neue Ideen abseits des tagespolitischen Geschäfts offen zu sein.“
Karina Hartenstein, Leiterin der Anstaltsapotheke des Landesklinikums Horn, brachte zu Beginn der Veranstaltung einen kurzen geschichtlichen Abriss zu heilenden Medikamenten. Das „narrische Schwammerl“ wurde bereits bei den Azteken und Jahrzehnte hinweg als Heilmittel verwendet, ehe die heutige Forschung und Medizin auf den Plan gerufen wurden.
Bernhard Klausgraber und Dominik Schild, beide in der Biotechnologie-Forschung und Lehre am IMC FH Krems beschäftigt, berichteten danach über ihre aktuellen Projekte und wie es zu neuen Wirkstoffen für die Medizin kommt. Erstaunlich war dabei, dass die beiden Experten ihre Forschungen jeweils mit Abfallstoffen, zB Mineralöle oder landwirtschaftliche Rückstände beginnen, und versuchen, diese in Wertschaffung zu verwandeln. Kernpunkt ist dabei, dass jeweils zwei verschiedene Stoffe und Mikroorganismen kombiniert werden, um so neue und unbekannte Substanzen zu gewinnen, die im pharmazeutischen Bereich, aber auch als Nahrungsergänzungsmittel angwendet werden können.
In der anschließenden Diskussionsrunde mit den drei Expertinnen und Experten konnte noch mehr über die Forschung erfahren werden, allerdings wurde auch klar gestellt: „Bis zur Entwicklung eines neuen Medikamentes ist es noch ein sehr weiter Schritt. Wenn ein Stoff aktiv ist, dauert es im Normallfall noch 15 bis 20 Jahre, bis dieser auf den Markt kommt. Damit verbunden sind Kosten in der Höhe von ein bis zwei Milliarden Euro.“
„Mit den Waldviertler Vorlesungen tragen wir mit Wissenschaftern Zukunftsthemen zu den Bürgern in die Region“, betont WALDVIERTEL AKADEMIE-Vorsitzender Ernst Wurz. Bereits am Donnerstag findet diese Reihe mit der Veranstaltung „Die neue Weltunordnung. Wie Sie sich vor Cyberkriminalität schützen“ im Schulzentrum Gmünd seine Fortsetzung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.