Irnfritz
„Die Geschichte meines Handys“
FAIRienspiel mit Südwind NÖ zum Thema Elektronikproduktion
Im Rahmen der Ferienbetreuung fand am 24. August 2022 in Irnfritz ein Workshop mit Südwind NÖ statt. Es drehte sich dabei alles um die globalen Zusammenhänge und Auswirkungen der Elektronikproduktion.
Am Beispiel des Smartphones erforschten die Teilnehmenden gemeinsam mit Südwind-Referent Andreas Müller das Thema Globale Verantwortung in der Produktion von Elektronikgeräten. Viele unserer Alltagsgegenstände weisen Produktionsfehler auf, die oft unsichtbar bleiben. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und ungerechte Entlohnung in Form von Hungerlöhnen stehen in der Elektronikindustrie an der Tagesordnung. Zu oft bleibt im Verborgenen, wo die Rohstoffe für die Produktion herkommen, unter welchen Bedingungen die Herstellung geschieht und wo unsere Handys nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer landen. Hinter dem Alltagsgegenstand steht eine lange Kette an Verarbeitungsschritten, in die viele Menschen weltweit eingebunden sind. Bei über sieben Milliarden Mobilfunkanschlüssen auf unserem Planeten ist die Menge der betroffenen Menschen dementsprechend groß.
Abbaumethoden kennenzulernen
Die Teilnehmenden des Südwind-Workshops hatten die Gelegenheit Handys zu zerlegen, über Arbeitsbedingungen und Arbeitsrechte zu sprechen sowie die Rohstoffe für Handys und deren abenteuerliche Abbaumethoden kennenzulernen. Die Kinder der Ferienbetreuung Irnfritz entdeckten in einem Rohstoff-Koffer die Erze von Kupfer, Tantal und Gold, und staunten, dass all diese Metalle und noch viele mehr in unseren Smartphones verbaut sind. Auf großen Weltkarten lernten sie auch die Abbauländer dieser Metalle und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter*innen kennen. So konnten sich die Teilnehmenden ein Bild über die wahren, teuren Herstellungskosten von Elektronikprodukten für Mensch und Natur machen.
Wertvoller Beitrag für eine gerechtere Welt
Die Auseinandersetzung mit diesen Themen ist ein wertvoller Beitrag in der Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen. Diese wurden 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen und sollen bis 2030 zu einer gerechteren Welt beitragen. Ob Politiker*innen, Unternehmen, Schulen, Vereine oder auch Einzelpersonen, alle können einen Beitrag leisten. Wir alle können Ressourcen schonen, indem wir die Geräte, die wir besitzen, möglichst lange nutzen, sie reparieren, Second-Hand-Geräte bevorzugen und alte Handys fachgerecht entsorgen. Im aktuellen von der Arbeiterkammer Wien geförderten Projekt „Faire Elektronik-Lieferketten“ versucht Südwind gemeinsam mit weiteren Projektpartnern Nachhaltigkeit und Fairness in der Produktion von Elektronikgeräten voranzutreiben. „Electronics Watch“ unterstützt Gemeinden dabei, Nachhaltigkeit und Fairness in der öffentlichen Beschaffung zu beachten.
Der Workshop fand in Kooperation mit der Klimabündnis-Gemeinde Irnfritz-Messern, der NÖ Familienland GmbH und dem Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung Wissenschaft und Forschung statt.
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